Raum ist in Städten und Gemeinden eine knappe Ressource, egal ob es um das Wohnen geht oder den öffentlichen Raum. Aus dem besonders intensiv geführten Verteilungskampf um den Straßenraum gingen bislang meist Kraftfahrzeuge als Sieger hervor. Diese beanspruchen für Fahrspuren und Parkplätze deutlich mehr Platz als etwa Busse, Fahrräder oder Fußgängerinnen und Fußgänger.
Weniger Autos und Lkws schaffen deswegen Spielräume für lebenswertere Städte – zum Beispiel durch eine Straßengestaltung mit mehr Aufenthaltsqualität, besserer Radinfrastruktur und mehr Platz für Mobilitätsdienste wie Carsharing oder Leihräder. Aus diesem Grund rückt vielerorts die Frage, wie der öffentliche Raum besser verteilt und genutzt werden kann, auf der kommunalpolitischen Tagesordnung nach oben. Gleichzeitig ruft der Abbau von Privilegien, die Kraftfahrzeuge bei der Flächeninanspruchnahme im Verkehr noch genießen, immer wieder auch deutlichen Widerstand hervor.
Im Rahmen der 2. Städtekonferenz von Agora Verkehrswende am 5. September 2018 in Berlin soll geklärt werden,
- was öffentliche Räume mit gesellschaftlichen Zielen wie sozialer Teilhabe und attraktiven Lebensräumen zu tun haben,
- wie Städte und Gemeinden durch das Management und die Umverteilung von Flächen bei Luftreinhaltung und Klimaschutz vorankommen,
- was rechtliche und betriebliche Instrumente wie Parkraummanagement beizutragen vermögen,
- welche Gestaltungsspielräume und Hemmnisse in den Kommunen heute zu finden sind,
- welche Praxiserfahrungen und Vorbilder es im In- und Ausland gibt und
- wie die Rolle des Bundes zu bewerten ist.
Nicht zuletzt geht es auch darum, wie dieser oftmals anspruchsvolle Veränderungsprozess angemessen und erfolgreich kommuniziert wird.
Zu diesen Themen gibt es folgende Beiträge u.a. von
- Oberbürgermeister Markus Lewe (Stadt Münster, Präsident des Deutschen Städtetages),
- Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D. (Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung),
- Prof. Dr.-Ing. Anke Karmann-Woessner (Leiterin Stadtplanungsamt der Stadt Karlsruhe) sowie
- Dr. Paul Barter, Wissenschaftler zum Thema Parkraummanagement.
Die Anmeldung ist bereits möglich.