Gewinner des Ideenwettbewerbs „Land schreibt Zukunft“ stehen fest: Fonds Nachhaltigkeitskultur fördert 16 Projekte

Berlin, 17.05.2019 – Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat für den Ideenwettbewerb „Land schreibt Zukunft“ 16 Gewinnerprojekte ausgewählt, die jeweils für bis zu 12 Monate mit maximal 50.000 Euro gefördert werden sollen. Alle Antragstellerinnen und Antragsteller werden nun informiert. In den kommenden Wochen werden die Verträge mit den Gewinnerprojekten erstellt. Ausgezeichnet wurden Projekte in den Kategorien Wertschöpfung & nachhaltiges Wirtschaften, Tourismus, Gesellschaftlicher Wandel, Bildung und Öffentliche Verwaltung. Die vollständige Liste finden Sie am Ende des Textes.

Bewerben konnten sich sowohl gemeinnützige Akteure, wie Vereine, Stiftungen, und Verbände, aber auch beispielsweise Schulen und Kindergärten. Die antragstellende Institution musste im ländlichen Raum verankert sein. Eine Kooperation mit der Gemeinde und/oder dem Landkreis war wünschenswert. Diese konnten aber auch selbst Antragsteller sein. Kleine und mittelgroße Städte mit bis zu 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern waren ebenfalls antragsberechtigt.

Insgesamt hatten sich 200 Projekte beworben. Der stellvertretende RNE-Generalsekretär und Projektleiter des Fonds Nachhaltigkeitskultur, Bodo Richter, zeigte sich beeindruckt: „Der ländliche Raum wird oft unterschätzt. Hier gibt es großes Potential für nachhaltige Entwicklung. Die hohe Anzahl der eingereichten Anträge bestätigt diesen Eindruck.“

Das Team des Fonds Nachhaltigkeitskultur legte der Jury, bestehend aus dem stellvertretenden Ratsvorsitzenden Olaf Tschimpke, den Ratsmitgliedern Ulla Burchardt, Lucia Reisch, Andreas Pickert sowie RNE-Generalsekretär Günther Bachmann, eine Auswahl von 40 eingereichten Projekten vor, die allen Förderkriterien entsprachen und sich zusätzlich durch ihre besonders innovativen und transformativen Ansätze auszeichneten. Die nun geförderten 16 Projekte tragen aus Sicht der Jury in besonderer Weise dazu bei, gesellschaftliche Denkmuster aufzubrechen und neue Wege zu nachhaltigem Handeln aufzuzeigen. Der Fonds Nachhaltigkeitskultur besteht seit 2017. Auf Initiative des Bundestages stellte das Bundeskanzleramt über einen Zeitraum von drei Jahren 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der RNE ruft in diesen drei Jahren mehrere Ideenwettbewerbe zu verschiedenen Bereichen der Alltagskultur aus. Der Fonds soll bewährte Ansätze stärken und auch neue Wege gehen, um eine gesellschaftliche Transformation zu mehr Nachhaltigkeit anzustoßen.

Weitere Information zum Fonds, zu anstehenden Wettbewerben und den Gewinnerprojekten des aktuellen Wettbewerbs finden Sie hier.

Die geförderten Projekte zum Wettbewerb „Land schreibt Zukunft“ im Kurzportrait:

Ackerdemia e.V.

Das Bildungsprogramm GemüseAckerdemie stärkt die Wertschätzung von Lebensmitteln, fördert den sozialen Zusammenhalt, das Interesse und Wissen bezüglich einer gesunden Lebensweise und einem ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt. Durch die Einbindung von Seniorinnen als Mentoren an Lernorten im ländlichen Raum wird der Acker zum Ort für Begegnung & Austausch.

Berufsbildende Schulen I Uelzen

Im Rahmen einer Projektwerkstatt erarbeiten Schülerinnen der BBS Uelzen durch aktive Beteiligung, wie Künstliche Intelligenz die Lebensverhältnisse auf dem Land verbessern kann. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es Entscheidungsträgern, nachhaltige Taten für morgen zu realisieren.

Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu

Die App Eat Me Up! ermöglicht virtuelle Reisen durch Raum & Zeit des Ernährungssystems. Ob Betriebsführungen im Hier & Jetzt oder Zeitreisen in die Vergangenheit, im Wissen über historische sowie über gegenwärtige Entwicklungen liegt die Grundlage für nachhaltiges Handeln.

Halle 36 e. V.

Mit „Handwerk für morgen“ begreifen Schülerinnen die Produktionskette vom Schaf bis zum Wollprodukt. Sie lernen verschiedene Handwerkstechniken und regionales Wirtschaften kennen. Sie erproben sich in einer Schülerfirma und entwickeln eine Wertschätzung des Handwerks und einen kritischen Blick auf die sozialen und ökologischen Bedingungen der Textilproduktion in Fernost.

Hermann-Lietz-Schule Haubinda

In einer sehr ländlichen Region arbeiten Schule und Gemeinde zusammen. Zwei Dorfläden werden zum Treffpunkt; ermöglichen Einkauf, Café, Kunst und Kultur – ganz ohne Autoverkehr. Jugendliche erleben, wie ihr Engagement das Dorfleben für alle attraktiver macht.

Landkreis Lüchow-Dannenberg

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg möchte durch soziale Innovationen die Alltagskultur durch eine Neukonfiguration sozialer Praktiken positiv verändern. Es sollen Unterstützungsstrukturen initiiert werden, die eine dauerhafte Umsetzung des sozialen Wandels gewährleisten.

Natur schafft Wissen gGmbH

Die Natur schafft Wissen gGmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu verantwortungsbewusstem Denken und Handeln anzustiften. Mit einem Naturerlebnis-, Kultur und Begegnungszentrum entsteht ein Ort, an dem mit konkreten Taten für morgen, Nachhaltigkeitsgedanken im Kleinen und Großen gedacht werden.

Schweisfurth Stiftung

Das Ziel der Schweisfurth Stiftung ist es, ein Open Source Online Toolkit zu entwickeln, das regionale Akteure befähigt, in ihrer Region eine Mitmach-Konferenz zu veranstalten. Sie vernetzt lokale Organisationen, Politik und Einzelpersonen und bekräftigt diese in ihrer Wirksamkeit.

Senegal-Projekt des Oberstufenzentrums Märkisch-Oderland e.V.

Die „Schule für globales Lernen“ ist ein neuartiges, zentrales und offenes Jugendbildungsangebot im ländlichen Raum. Dabei bestimmen Jugendliche wie sie aussieht, die neue Struktur für kreatives Lernen und handfestes Engagement.

Stadt Geestland

Ein Netzwerk von Partnern aus Unternehmen, Politik, Gewerbevereinen und der Verwaltung, das sich im Bereich Nachhaltigkeit in Geestland engagiert und die Stadt Geestland aktiv unterstützt, um enkeltauglich zu agieren.

StadtLABOR Hildesheim e.V.

Klimaschutzmanagerin „zum Ausborgen“ – ein Pilotprojekt zum Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmonitoring und zur Beratung zu Resilienz- und Suffizienzmaßnahmen für ländliche Kommunen, Unternehmen, Gewerbetreibende und Menschen in den Landkreisen Hildesheim und Peine.

Stadt Weißwasser / Citymanagement

Hinter „Helft Euch selbst!“ steckt eine Projektidee, welche die Installation einer Stadtwerkstatt mit eingebundenem Reparatur-Café und einer Bibliothek der Dinge beinhaltet.

Stechlin-Institut

Mit LandÜber soll eine Zukunftsstrategie 2025 entwickelt werden, um das Stechlin-Institut als Leuchtturm für nachhaltige Taten für morgen in der Region und darüber hinaus zu verankern.

Verein zur Förderung solidarischer Lebensgestaltung e.V.

Auf ehemals trockengelegten endlosen Moorwiesen werden nachwachsende Rohstoffe umweltfreundlich angebaut und zu gesunden Baustoffen verarbeitet, um daraus regionaltypische vorgefertigte Ferienhäuser (Kleinode) zu bauen.

Zentrum für Zukunftstechnologie Kunst und Design – Zentralwerkstatt Pfännerhall Geiseltal

Unter dem Slogan “wer etwas zu sagen hat der rede” wird das Zentrum für Zukunftstechnologie Kunst und Design aktive Menschen, die alle Altersgruppen und Schichten der Region des Geiseltales vertreten, in einem Anderen Parlament (DERGUTERAT) handelbar sein lassen.

Zukunftswerft

Im Brandenburger Havelland wird eine Community von Menschen geschaffen, die etwas bewegen möchten und sich inspiriert von und in Begleitung durch erfahrene Engagierte und Expert*innen aus ganz Deutschland gegenseitig bei der Realisierung ihrer Ideen unterstützen.

Projektleiter Fonds Nachhaltigkeitskultur:

Bodo Richter
Wissenschaftlicher Referent
Rat für Nachhaltige Entwicklung
Geschäftsstelle c/o GIZ GmbH
Potsdamer Platz 10
D-10785Berlin
Telefon: +49 (0)30 / 338424-279
E-Mail: bodo.richter@nachhaltigkeitsrat.de

Medienkontakt:

Marijke Eschenbach
Medienreferentin
Rat für Nachhaltige Entwicklung
Geschäftsstelle c/o GIZ GmbH
Potsdamer Platz 10
D-10785 Berlin
Telefon: +49 (0)30 / 338424-233
E-Mail: marijke.eschenbach@nachhaltigkeitsrat.de