50 Unternehmen unterzeichnen Deutschen Nachhaltigkeitskodex

Mit Lebensbaum (Ulrich Walter GmbH) hat das 50. Unternehmen den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) unterzeichnet. Damit haben 24 börsennotierte Unternehmen, 14 im DAX und fünf im MDAX gelistet, 11 Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung und eine Wissenschaftsorganisation seit seiner Einführung im November 2011 eine Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex abgegeben.

Alle Unternehmen finden Sie auf der neuen DNK-Webseite:
http://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/de/anwendung/dnk-datenbank.html

„Woran macht man Nachhaltigkeit in einem Unternehmen fest? Steht die Führungsebene eines Unternehmens öffentlich sichtbar hinter einer Nachhaltigkeitsstrategie oder bleibt sie lieber unsichtbar? Wie relevant sind Umwelt-, Gesellschafts- und Governance-Fragen für die strategische Unternehmensentwicklung? Das sind entscheidende Fragen, wenn es um die Bewertung der Glaubwürdigkeit nachhaltigen Wirtschaftens geht“, sagt Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung. „Die ersten 50 Unternehmen beantworten diese Fragen in einem Rahmen des direkten wettbewerblichen Vergleichs – das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeitsorientierung unserer Wirtschaft.“

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex bündelt Informationen der Unternehmen über Nachhaltigkeitsleistungen in transparenter und vergleichbarer Form, der sogenannten Entsprechenserklärung. In zwanzig Kriterien und einer Auswahl von quantifizierbaren Leistungsindikatoren beschreiben Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistungen nach dem „Comply or explain“-Prinzip. Wenn etwas nicht berichtet werden kann, wird die Abweichung begründet. Die Öffentlichkeit und Finanzmarktakteure können damit beurteilen, wie Unternehmen Nachhaltigkeit im Kerngeschäft verankern.
EU-Kommission will Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützen

Über die neue Projektwebseite zum DNK, erreichbar unter www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de und www.sustainabilitycode.org, werden die praktischen Erfahrungen mit dem Transparenzstandard noch stärker als bisher international kommuniziert. Jüngst hatte die EU-Kommission einen Vorschlag zur nicht-finanziellen Berichterstattung im Kontext der Bilanzrechtsgesetzgebung veröffentlicht, der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern bzw. einer Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro oder einem Nettoumsatz von mehr als 40 Millionen Euro betreffen würde.

Aus Sicht des Rates für Nachhaltige Entwicklung dürften deutsche Unternehmen vor dem Hintergrund des freiwilligen Deutschen Nachhaltigkeitskodex und der bereits bestehenden Regulierung im Handelsgesetzbuch, das 2010 das Bilanzrechtsgesetz  modernisierte, die Anforderungen ohne Schwierigkeiten erfüllen. „Meiner Auffassung nach gehört es jedoch zwingend zu einer wirksamen Regulierung dazu, Berichtskriterien und Kernleistungsindikatoren zu beschreiben. Ohne diese fehlt eine klare Orientierung für Unternehmen und auch die Vergleichbarkeit der Informationen, die marktwirksam werden kann“ so Marlehn Thieme weiter.

Deshalb erarbeite der Rat für Nachhaltige Entwicklung derzeit gemeinsam mit deutschen und französischen Stakeholdern ein gemeinsames Positionspapier zum Vorschlag der EU-Kommission. Hier sollen die praktischen Erfahrungen aus den beiden Ländern einfließen. Grundlage der Arbeit sei das gemeinsame Verständnis, dass ein europäischer Berichtsrahmen zu Themen der Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG) erforderlich ist.
Weiterführende Informationen
Projektwebseite zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Mitteilung der Bundesregierung zu Erfahrungen mit dem DNK

Nationale Strategie zur Nachhaltigkeit von Unternehmen der Bundesregierung