„Macht Spaß“, „toll“, „schöne Idee und funktioniert gut“ und „eine super App, um endlich zu beginnen nachhaltiger zu leben“ – viele, die die App „NachhaltICH“ ausprobiert haben, hinterlassen in den App-Stores gute Bewertungen. Die Idee: In der modernen Welt ist es nicht so einfach, immer darauf zu achten, das Auto stehen zu lassen, Plastik zu vermeiden, nicht schon wieder ein T-Shirt zu kaufen, nur weil es so billig ist. Doch es kann jede und jeder. Und schon Kleinigkeiten machen einen Unterschied. Knapp 7000 Nutzerinnen und Nutzer haben sich in der App bereits registriert.
Sie macht alle zu Nachhaltigkeitsgewinnern. Denn sie liefert einerseits entscheidende Informationen. Zum Beispiel wie sich am effizientesten Heizen und Lüften lässt. Andererseits erhalten die Nutzerinnen und Nutzer konkrete Aufgaben, sogenannte Challenges. Eine etwa heißt: Pflanze einen Baum! Wer eine Challenge meistert, bekommt Punkte gutgeschrieben. Und kann sich so mit Familie oder Freunden messen.
Schon heute helfen manche Apps, das Leben nachhaltiger zu gestalten. Wen im Supermarkt die vielen Logos auf Verpackungen irritieren, lädt sich zum Beispiel die NABU Siegel-Check App aufs Smartphone. Damit lässt sich schnell erkennen, was bei den vielen verschiedenen Siegeln dahintersteckt. Und für Reisende mit Bahn und ÖPNV ist die Öffi App als mobile Fahrplanauskunft interessant. Doch beliebter sind derzeit Apps, um Musik zu hören, sich fit zu halten oder einzukaufen. Allein der Google Play Store hatte im zweiten Quartal 2019 laut dem Statistik-Portal Statista knapp 2,5 Millionen Apps im Angebot. Im Apple App Store waren es fast 2 Millionen. Die meisten kosten etwas, NachhaltICH nicht.
Alle können etwas tun
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die App ins Leben gerufen, entwickelt sie auch immer noch weiter, um zu zeigen: Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sind ambitioniert. Unrealistisch aber sind sie nicht. Jeder und jede einzelne kann sie mit Leben füllen. Die App setzt dem Aber-ich-bin-doch-nur-eine-von-vielen-und-kann- kaum-etwas-machen-Denken etwas entgegen. Und den großen Herausforderungen der Zeit.
So war der vergangene Winter in Europa bei Weitem der wärmste seit dem Beginn der Aufzeichnungen, teilte vor wenigen Tagen der europäische Klimawandeldienst Copernicus mit. Die Temperatur zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 lag demnach 3,4 Grad Celsius über der durchschnittlich gemessenen Temperatur aus den Jahren 1981 bis 2010 und 1,4 Grad über dem bislang wärmsten Winter von 2015/16. Das hat nicht allein mit dem Klimawandel zu tun, aber auch.
Und: Das Corona-Virus trifft die Ärmsten derzeit mit aller Härte. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller erklärte jüngst: „1,2 Millionen Näherinnen, die bislang kaum mehr als Hungerlöhne verdient haben, stehen vor dem Nichts“, da allein in Bangladesch Aufträge für 1,4 Milliarden Euro storniert worden seien. Der CSU-Politiker mahnte: „Wir dürfen diese Menschen in den ärmsten Ländern nicht allein lassen“.
Plastik in Tiefsee-Krebs
Noch ein weiteres der großen Probleme: Plastikmüll findet sich selbst an den tiefsten Punkten der Meere wieder. Forscher haben in 6500 Metern Tiefe im Mariannengraben einen Flohkrebs neu entdeckt und fanden in seinem Körper Plastik. Sie gaben ihm jetzt den Namen Eurythenes plasticus.
Die Regierungen sind gefordert. Und die Zivilgesellschaft ist es auch. Es hilft, das macht NachhaltICH klar, wenn in Deutschland Verbraucherinnen und Verbraucher Bäume pflanzen, auf ihren Konsum achten, auf Plastiktüten verzichten, ihre Gewohnheiten anpassen – und es ihren Freunden im besten Sinne mal so richtig zeigen.
Die App NachhaltICH gibt es sowohl für Android als auch für iOS. Sie kann hier heruntergeladen werden: https://www.nachhaltich-app.de/