Regierungsvertreter aus Frankreich, Österreich und Deutschland setzen sich für europäische Aktionstage für nachhaltige Entwicklung ein. Das deutsche Bundeskanzleramt hatte dazu die Initiative ergriffen. Aus diesem Anlass informierte die Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), Marlehn Thieme, über die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit, die der RNE ins Leben gerufen hat.
Um die bestehenden nationalen Aktionstage für Nachhaltigkeit zu europäisieren, haben das Bundeskanzleramt und das Auswärtige Amt Vertreter aus den EU-Mitgliedsstaaten zum Austausch eingeladen. Seit 2012 finden im Juni die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit statt: Der RNE ruft hierzu Unternehmen, Schulen, Kirchen, Verbände, Nichtregierungsorganisationen aber auch einzelne Bürgerinnen und Bürger auf, ihr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit mit kreativen Initiativen zu präsentieren.
Marlehn Thieme: „Rahmenbedingungen ändern sich umso eher, wenn Aktionen und Initiativen aufzeigen, was heute schon möglich ist und wie man den Begriff Nachhaltigkeit mit Leben füllt. Nachhaltigkeit beginnt maßgeblich mit dem eigenen Handeln.“ Der RNE bewirbt die Aktionstage und bietet den Projekten und Initiativen mit seiner Web-Seite eine Plattform. Die Aktionen laufen dezentral und sind von der Zivilgesellschaft getragen.
Einen erfolgreichen, ganz anderen Weg beschreitet Frankreich, wo jährlich im April seit zwölf Jahren Nachhaltigkeitstage veranstaltet werden. Dort liegt die Zuständigkeit im Ministerium für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Energie, das die bis zu 3000 Aktionen auch koordiniert und direkt unterstützt.
Österreich wird in diesem Jahr zum zweiten Mal Aktionstage veranstalten. Dort ist das Bundesministerium für Land- und Fortwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft der Träger, die Koordination liegt bei den neun Bundesländern. Der zuständige Abteilungsleiter des Ministeriums und Vorsitzende des Steuerungskreises des Europäischen Nachhaltigkeitsnetzwerks ESDN (European Sustainable Development Network), Wolfram Tertschnig, sagte: „Die vielen guten Aktivitäten von Wirtschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft bei den Aktionstagen zeigen, dass Nachhaltigkeit vor Ort gelebt wird.“
Peter Rösgen vom Bundeskanzleramt unterstrich als Vertreter der Bundesregierung, dass das Konzept der Nachhaltigkeit auf lokaler, regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene gleichermaßen verankert werden müsse.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte unlängst in ihrer Video) angeregt, die deutschen Aktionstage mit vergleichbaren Aktivitäten anderer Staaten zu verbinden.
Weiterführende Informationen
Deutsche Aktionstage Nachhaltigkeit