München, 31.05.2016 – Unternehmen der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung können ab sofort ihr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit besser sichtbar machen. Die Nachhaltigkeitsinitiative der Abfallwirtschaft – ein Zusammenschluss der 13 größten kommunalen Entsorger und der Stadt Wien – hat heute auf der IFAT 2016 einen Leitfaden speziell für kommunale Unternehmen der Abfallwirtschaft vorgestellt: „Die kommunale Abfallwirtschaft ist der Daseinsvorsorge und einer sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Form des Wirtschaftens verpflichtet. Der Leitfaden unterstützt Unternehmen der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, den Nachhaltigkeitskodex (DNK) anzuwenden und eine Entsprechenserklärung als Unternehmensbericht zum DNK zu erstellen“, so Katherina Reiche, VKU-Hauptgeschäftsführerin.
Nachhaltigkeitskriterien und damit die Berücksichtigung sozialer und ökologischer Themen werden immer wichtiger, beispielsweise in der öffentlichen Vergabepraxis. „Mit dem Leitfaden können Unternehmen die Nachhaltigkeit ihrer Tätigkeiten transparent und strukturiert darstellen“, erklärt Helmut Schmidt, Sprecher der Nachhaltigkeitsinitiative und Zweiter Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM). Der Leitfaden soll insbesondere kleineren Unternehmen der Branche den Einstieg ins Thema erleichtern.
„Seit den 1980er Jahren setzen Unternehmen der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung ökologische Abfallwirtschaftskonzepte um. Sie entwickeln sie ständig weiter, um neuen Stoffströmen und Herausforderungen gerecht zu werden“, so Professor Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) der Bundesregierung. „Inzwischen trägt die Branche in hohem Maße zur Senkung der Treibhausgasemissionen bei. Aber dennoch ist auch heute viel Luft nach oben. Neue Ideen und die Kraft zur Neuerung sind gefragt“, so Bachmann weiter.
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) empfehlen Unternehmen der Branche, die unter die CSR-Berichtspflicht ab 2017 fallen, den Leitfaden zur Berichterstattung zu nutzen.
Der Leitfaden wird vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) herausgegeben und steht auch als Download zur Verfügung.
Alle Infos zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex finden Sie hier: www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de
Die Nachhaltigkeitsinitiative der Abfallwirtschaft und Stadtreinigungen wurde 2014 von den 13 führenden Abfallentsorgern und Stadtreinigern Deutschlands und der Stadt Wien ins Leben gerufen und wird vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) und dem Beratungsunternehmen :response unterstützt. Mitglieder der Nachhaltigkeitsinitiative sind AVG Köln, AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH, AWISTA Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung mbH, Düsseldorf, EDG Entsorgung Dortmund GmbH, FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, Stadtreinigung Dresden GmbH, USB Bochum GmbH, Abfallwirtschaftsbetrieb München, aha Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover, Berliner Stadtreinigungsbetriebe – AöR, Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig, MA 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark Wien, Stadtreinigung Hamburg – AöR, Wirtschaftsbetriebe Duisburg – AöR.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.430 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 245.000 Beschäftigten wurden 2013 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 9,1 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 52 Prozent in der Strom-, 62 Prozent in der Erdgas-, 82 Prozent in der Trinkwasser-, 67 Prozent in der Wärmeversorgung und 32 Prozent in der Abwasserentsorgung. Sie entsorgen zudem jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 65 Prozent die höchste Recyclingquote unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union erreicht. Aktuell engagieren sich rund 140 kommunale Unternehmen im Breitbandausbau. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro – damit können dann rund 6,3 Millionen Kunden die Breitbandinfrastruktur kommunaler Unternehmen nutzen.
http://www.vku.de
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) fördert verantwortungsbewusstes Wirtschaften. Er misst die Nachhaltigkeitsleistung von nationalen wie internationalen Organisationen und Unternehmen jeder Größe und Rechtsform anhand von 20 Kriterien. Die EU-Kommission und der deutsche Gesetzgeber sehen den DNK als einen geeigneten Standard zur Erfüllung der Berichtspflicht an. Aufgrund seiner Ausrichtung und unkomplizierten Handhabung ist der DNK auch für kleinere und mittlere Unternehmen geeignet.
http://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Der Rat entwickelt Beiträge für die Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, benennt konkrete Handlungsfelder und Projekte und verfolgt die Aufgabe, Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel setzt die nationale Nachhaltigkeitsstrategie fort und hat den RNE zum 1. Juli 2013 für weitere drei Jahre berufen. team@nachhaltigkeitskodex.org