Mitte 2016 sollen sie ihre Arbeit aufnehmen, die „Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien“, kurz RENN. Sie werden an bestehende, gemeinnützige Organisationen angedockt und sollen deren Wirkung erweitern – Mehrwert statt Doppelstrukturen, so die Idee. Die Länder haben bereits 14 mögliche Kandidaten vorgeschlagen.
Bis zum 29. April reichen sie ihre Konzepte ein. Der RNE bewertet diese nach festen Kriterien und nimmt eine Auswahl vor. Die endgültige Zustimmung kommt vom Bundeskanzleramt, wo die Nachhaltigkeitspolitik der Bundesregierung koordiniert wird. Insgesamt hat der Bundestag bis 2020 zehn Millionen Euro für das Projekt genehmigt.
Die Netzstellen sollen vor allem daran arbeiten, das Engagement der Zivilgesellschaft besser mit der Politik zu koordinieren, über die Grenzen der Bundesländer hinweg. Unterstützung erhalten sie dabei von der RENN-Leitstelle, die beim RNE eingerichtet wurde. Sie koordiniert, unterstützt inhaltlich, kümmert sich um eine gemeinsame Außendarstellung und soll den Forderungen und Programmen von Berlin aus bundespolitisch Gehör verschaffen.
Wie hoch das Engagement vor Ort ist, das zeigen etwa die vom Rat für Nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufenen Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit. 2015 haben Vereine, Initiativen, Schulen, Kindergärten, Universitäten, Kirchen, Unternehmen, Behörden, Kommunen und viele andere Akteure mit über 1.200 Projekten mitgemacht.
Darunter waren Upcycling-Projekten, Kleidertausch- oder Repair-Cafés, nachhaltige Kochaktionen, interkulturelle Begegnungsmöglichkeiten oder Laufworkshops. Wer 2016 mitmachen will, kann sich jetzt eintragen. Die vielen kleinen und großen Initiativen treffen auf ausformulierte Nachhaltigkeitsstrategien von Städten, Regionen und Ländern, die nationale Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes wird gerade überarbeitet.
Es ist nun eine Aufgabe des RNE, diese vielen Projekte zu koordinieren. Ganz im Sinne der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die stark darauf baut, dass die Ziele vor Ort umgesetzt werden.
Deutschland bekommt ein Nachhaltigkeitsnetzwerk
Immer mehr Menschen in Deutschland setzen sich für Nachhaltigkeit ein. Allerdings oft, ohne zu wissen, was andere zu dem Thema machen. Jetzt sollen vier regionale Stellen die Zivilgesellschaft bei ihren Aktionen besser vernetzen. Geld ist bewilligt, der RNE sucht die passenden Einrichtungen, koordiniert und unterstützt.