Schon zum zweiten Mal trafen sich Anfang Juni 2024 in Berlin auf Einladung des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) Vertreter*innen von Kommunen, den kommunalen Spitzenverbänden, Bundes- und Landesministerien, Landesbanken, sowie aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie der Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune (BNK) künftig noch passgenauer auf die Bedürfnisse der Kommunen und der Zielgruppen der kommunalen Nachhaltigkeitsberichterstattung zugeschnitten werden kann.
Der BNK wurde 2020 in einem breiten Stakeholderprozess entwickelt und seit 2021 mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in circa 30 Kommunen pilotiert. Der Berichtsstandard unterstützt Kommunen dabei, den Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung vor Ort mess- und damit steuerbar zu machen.
Bewährtes erhalten und Neues ergänzen
Seit Oktober 2023 arbeitet die RNE-Geschäftsstelle unter Einbindung der SKEW an der Entwicklung des BNK 2.0. Seit Anfang des Jahres unterstützen auch die kommunalen Spitzenverbände, die Bertelsmann Stiftung, das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement die Überarbeitung.
Ein Ziel ist es, die Berichtsstruktur etwas flexibler zu gestalten, ohne aber inhaltliche Abstriche zu machen. Außerdem soll der Berichtsrahmen noch besser für das Monitoring kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien geeignet sein und so einen wichtigen Baustein des Nachhaltigkeitsmanagements fördern. Eine weitere Anforderung war, thematisch an der einen oder anderen Stelle etwas nachzuschärfen. Themen wie zum Beispiel Kreislaufwirtschaft, Biodiversität oder Digitalisierung haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und sollen besser im BNK berücksichtigt werden. Nicht zuletzt soll zukünftig auch die Einbindung kommunaler Unternehmen und die Schnittstelle zu deren Nachhaltigkeitsberichten noch wirkungsvoller definiert werden.
Anna Nagel und Jan Korte aus der RNE-Geschäftsstelle stellten die überwiegend in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Difu und der Bertelsmann Stiftung erarbeiteten Vorschläge zur Anpassung vor und anschließend in Workshops zur Diskussion. Die stellvertretende RNE-Vorsitzende Gunda Röstel hob in ihrem Impuls hervor, warum der Druck der Finanzmärkte und die Entwicklungen auf EU-Ebene im Bereich der unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung auch die Kommunen immer mehr fordern wird, zu ihren Nachhaltigkeitsleistungen auskunftsfähig zu sein. Der BNK 2.0 soll im Herbst 2024 fertiggestellt und den Kommunen zur Verfügung gestellt werden.