Berlin, 10.12.2015 – Immer mehr Unternehmen nutzen den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dazu haben nicht nur ein neues Schulungskonzept und neue Kooperationen beigetragen, sondern auch der Fakt, dass der Berichtsstandard vollständig kompatibel mit den EU-Vorgaben zur anstehenden Nachhaltigkeitsberichterstattung ist.
Mehr Anwender, mehr KMU
Der vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) konzipierte DNK bietet einen Rahmen für die Berichterstattung zu nichtfinanziellen Leistungen, der von Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Rechtsform genutzt werden kann. Im Jahr 2015 hat sich die Anzahl der Unternehmen, die nach dem DNK Auskunft über ihre Nachhaltigkeitsleistungen geben, von 66 auf 111 Unternehmen nahezu verdoppelt. Besonders bemerkenswert ist, dass rund die Hälfte der hinzugekommenen DNK-Anwender kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind. In der Regel haben diese zuvor keine vergleichbaren Berichte veröffentlicht.
Großes Interesse an Entsprechenserklärungen
Um den DNK zu erfüllen, erstellen Anwender auf der Basis von zwanzig Kriterien eine Entsprechenserklärung, die im Internet öffentlich zugänglich ist. Auch das Interesse an diesen Erklärungen ist 2015 sprunghaft angestiegen. Allein die Unternehmensprofile wurden bis Juli 2015 über 25.000 Mal aufgerufen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2014 waren es noch 16.473 Zugriffe. Die gesamte Website www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de zählte im ersten Halbjahr rund 70.000 Aufrufe, knapp 10.000 mehr als im gesamten Jahr zuvor.
Gutachten: DNK erfüllt EU-Berichtspflicht
Die gesteigerte öffentliche Aufmerksamkeit verdankt der DNK auch der anstehenden EU-Berichtspflicht zu nichtfinanziellen und die Diversität betreffenden Informationen. Unternehmen, die für diese Berichterstattung auf den DNK zurückgreifen, erfüllen die Anforderungen, wie sie die EU ab dem Geschäftsjahr 2017 vor allem für größere Unternehmen vorsieht, vollständig. Dies bestätigte ein im Juni 2015 veröffentlichtes, externes juristisches Gutachten das der RNE bei der Rechtsanwaltsgesellschaft Luther in Auftrag gegeben hat.
Effizientes Schulungskonzept bundesweit
Um insbesondere KMU den Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erleichtern, hat der RNE ein Schulungskonzept entwickelt, das Unternehmen bei der Anwendung des DNK unterstützt. Dazu gehört ein Netzwerk aus 62 Schulungspartnern mit insgesamt 78 Trainern. Es bietet derzeit bereits in zwölf Bundesländern Veranstaltungen zum DNK an und berät Unternehmen individuell.
Branchenleitfäden bieten spezifische Informationen
Branchenspezifische Leitfäden erleichtern den jeweiligen Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsleistungen sichtbar zu machen und bieten umfassende und hilfreiche Informationen rund um die Anwendung des DNK.
2015 hat der DNK dafür neue Partner gewonnen. So haben sowohl die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie BVE als auch der Spitzenverband der deutschen Wohnungswirtschaft GdW gemeinsam mit dem RNE Branchenleitfäden entwickelt. Weitere Kooperationen wurden mit dem Bankenverband und Hochschulen geschlossen, um weitere Adaptionen des DNK zu erarbeiten.
Immer auf dem neuesten Stand mit dem DNK-Newsletter
Seit September 2015 informiert der neue Newsletter einmal pro Quartal rund um den DNK. Interessierte erfahren hier kompakt aufbereitet alles Wichtige, unter anderem zu neuen Entwicklungen, Veranstaltungen und Entsprechenserklärungen. Die Abonnement-Zahlen des Newsletters sind schon nach dem erstmaligen Versand beeindruckend, Stand Anfang Dezember sind es 1.181. Orientierung bietet auch die vollständig überarbeitete Website des DNK mit zahlreichen Verbesserungen wie der neuen Anwendungs-Checkliste.
Ausblick 2016
Auch im kommenden Jahr will der DNK seine erfolgreiche Entwicklung fortsetzen. Ein Schwerpunkt wird die weitere Internationalisierung des im Ausland als „The Sustainability Code“ bekannten Standards sein, der sowohl in der bestehenden Struktur als auch adaptiert von Unternehmen auf der ganzen Welt genutzt werden kann. Nach dem Relaunch der DNK-Datenbank im Frühjahr 2016 werden vier internationale Zugänge bereitstehen. Ein im Februar 2016 stattfindender Workshop in Brüssel versammelt zudem relevante Akteure aus EU-Mitgliedsstaaten zum Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie werden über die EU-Richtlinie und ein gemeinsames Verständnis für eine marktwirksame Umsetzung diskutieren.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres wird das Multistakeholderforum im April 2016 sein. Hier werden entscheidende Weichen für die zukünftige Weiterentwicklung des DNK gestellt, zum Beispiel in Bezug auf die Sustainable Development Goals oder die konkrete Anwendung des DNK im Rahmen der EU-Berichtspflicht.