Auch 2014 wird die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien wieder steigen und damit wahrscheinlich der Strompreis. Ex-Bundesumweltminister Klaus Töpfer und der Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Günther Bachmann, haben jetzt einen Vorschlag zu einer Zuordnung der Kosten der erneuerbaren Energien gemacht, der einen neuen Rahmen für die Reform des Strommarktes gibt.
Die Ausgangslage: Von 5,277 auf 6,240 Cent steigt die EEG-Umlage pro Kilowattstunde verbrauchten Stromes am 1. Januar 2014. Das kostet einen Vier-Personen-Haushalt mit 3.500 Kilowattstunden Verbrauch 33,7 Euro mehr pro Jahr, insgesamt entfallen dann 218,4 Euro auf die EEG-Umlage, zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer.
Den Anstieg der EEG-Umlage 2014 um 0,96 Cent führt das Ökoinstitut in eine Analyse zu 37 Prozent auf den niedrigen Börsenstrompreis zurück. Der führt zu niedrigeren Vermarktungserlösen des erneuerbaren Stromes, was eine höhere Förderung zur Folge hat. In der EEG-Prognose für 2014 wird der Börsenstrompreis nun 10 Euro pro Megawattstunde niedriger angesetzt als noch vor einem Jahr bei der Prognose für 2013.
Weil immer mehr Unternehmen Regelungen für eine verminderte Umlage in Anspruch nehmen, steigt sie für den Rest zusätzlich, das macht laut Ökoinstitut weitere 15 Prozent des EEG-Anstiegs aus. 46 Prozent kommen vom eigentlichen Zubau erneuerbarer Energien.
Der Erlös: Insgesamt soll die EEG-Umlage 2014 23,57 Milliarden Euro von den Stromverbrauchern erlösen, die Einnahmen aus dem Stromverkauf sind bereits verrechnet. Davon entfallen 19,4 Milliarden auf die Vergütung der erneuerbaren Energien, mit rund 4 Milliarden schlägt eine Nachzahlung für 2013 plus eine Liquiditätsreserve für die Zukunft zu Buche.
Das Ergebnis der Förderung: Ende 2014 werden alle erneuerbaren Energien in Deutschland zusammen eine installierte Leistung von 87 Gigawatt haben, schätzen die vier Übertragungsnetzbetreiber. Zum Vergleich: Die fossilen Kohle-, Atom-, Gas und Älkraftwerke kamen Ende 2012 auf 90,5 Gigawatt. Die Erneuerbaren werden im Jahr 2014 nach der EEG-Prognose 149,2 Terawattstunden Strom erzeugen, circa ein Viertel der Bruttostromerzeugung.
Experten machen immer wieder darauf aufmerksam, dass die EEG-Umlage wegen der vielen Ausnahmeregelungen für die Industrie und den komplizierten Effekten an der Strombörse und den absehbar niedrigen Preisen für CO2-Zertifikate kein Preisschild für die Energiewende ist. In der vergangenen Woche sind deshalb verschiedene neue Ideen für einen Umbau der Ökostromförderung veröffentlicht worden.
Der Altschuldenfonds: Papier von Klaus Töpfer und Günther Bachmann – Vorschlag zu einem Altschuldenfonds [pdf, 199 KB]
EEG-Vorschlag Verband kommunaler Unternehmen
EEG-Vorschlag Agora Energiewende
EEG-Vorschlag BDEW
EEG-Vorschlag Verbraucherzentrale Bundesverband
EEG-Vorschlag des BDI [pdf, 2,8 MB]