Damit unsere Welt nachhaltiger wird, müssen wir einiges bewahren, vieles ändern und zu neuen Formen der Kooperation kommen. Politik und Wirtschaft sind angesprochen, aber auch unser Konsumverhalten, unsere Gewohnheiten und Einstellungen müssen sich ändern: Wir brauchen einen Wandel in unserem Alltag, in unserer Alltagskultur.
Kultur und ihre Akteure sollen eine noch stärkere Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft spielen. Ihnen wird in besonderer Weise zugetraut, dass sie neue Lösungswege aufzeigen und bestehende Denkmuster durchbrechen können, wenn diese Probleme nur reproduzieren und für deren Lösung nicht mehr dienlich sind. Auf die besondere Bedeutung von Kultur für nachhaltige Entwicklung innerhalb Deutschlands, der EU, sowie auch in den EU-Außenkulturbeziehungen weist auch die Bundesregierung in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (siehe Seite 44, Seite 88 ff.) hin.
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung suchte deshalb in Ideenwettbewerben innovative Projekte, die diese Veränderung anstoßen. Die besten Vorschläge erhielten eine Förderung durch den Fonds Nachhaltigkeitskultur. Auf Initiative des Bundestages stellte das Bundeskanzleramt für den Fonds 7,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren bereit. Der Fonds sollte bewährte Ansätze stärken und auch neue Wege gehen, um eine gesellschaftliche Transformation zu mehr Nachhaltigkeit anzustoßen. Nun endet der Fonds Nachhaltigkeitskultur zum Dezember 2021.
Zwischen 2017 und 2020 veranstaltete der Rat für Nachhaltige Entwicklung die folgenden sechs Ideenwettbewerbe zu verschiedenen Bereichen unseres Alltags:
- „Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat“
- „Modekultur, Textilien und Nachhaltigkeit“
- „Land schreibt Zukunft“
- „Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit“
- „Mobilitätskultur und Nachhaltigkeit“
- „Esskultur und Nachhaltigkeit“
Bis Ende 2021 wird der Fonds 89 Projekte mit insgesamt 4,9 Mio. EUR gefördert haben, darunter auch 16 Direktförderungen. „Aktuell befinden sich vor allem die Projekte aus unserem letzten Ideenwettbewerb „Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat“ noch in Umsetzung. Die vergangenen anderthalb Jahre stellten pandemiebedingt eine große Herausforderung dar, doch dank der Kraft und Kreativität des bürgerschaftlichen Engagements zur Nachhaltigkeit werden nun auch die letzten Projekte zu einem guten Abschluss kommen“, ist sich Bodo Richter, Leiter des Fonds Nachhaltigkeitskultur, sicher.
Viele Projekte wirken auch über den Förderzeitraum hinaus weiter zum Thema Nachhaltigkeit in die Gesellschaft hinein (wir berichten hier), einige von ihnen haben sich sogar dank des Fonds untereinander vernetzt, wie wir hier berichten. Die Corona-Pandemie hat dabei viele von ihnen vor enorme Herausforderungen gestellt. Zur Rolle des Ehrenamts in Krisenzeiten berichteten wir außerdem hier.
Ab Herbst 2021 wird sich der RNE vor allem dem Aufbau des „Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“ widmen, in dessen Rahmen das Thema „Kultur und gesellschaftlicher Wandel“ weiterhin behandelt werden soll. In Kürze werden wir Ihnen dazu mehr berichten können.