Berlin, 28.08.2023 – Die bundesweit 16 Preisträger*innen der Kategorie N „Jetzt und vor Ort“ des Wettbewerbs „Projekt Nachhaltigkeit“ stehen fest. Alle eint: sie sind vor Ort aktiv, packen an und beeindrucken mit ihrer Kreativität und ihrem Engagement für eine nachhaltige Zukunft. Im Rahmen des Wettbewerbs, der von den Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) zusammen mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) ausgelobt wird, werden in den nächsten Wochen die Preise an die gekürten Projekte vergeben. Dazu gehört eine Förderung von 1.000 Euro für jedes Preisträgerprojekt. Der Wettbewerb „Projekt Nachhaltigkeit“ honoriert seit vielen Jahren Unternehmen, Initiativen und Projekte, die sich auf bemerkenswerte Art und Weise dem Ziel der Nachhaltigkeit verschrieben haben.
In diesem Jahr fand der Wettbewerb Projekt Nachhaltigkeit zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit statt. Dadurch erweiterte sich einerseits der Kreis der Teilnehmenden, was an der beeindruckenden Vielfalt lokaler Nachhaltigkeitsinitiativen sichtbar wurde. Andererseits bietet das Gemeinschaftswerk den prämierten Projekten eine noch größere Plattform und regt zur Nachahmung an.
Veranstaltungen, Sport, Ernährung … – große Vielfalt bei den Preisträger*innen
Die prämierten Projekte zeichnen sich durch ihre Vielfalt an zukunftsweisenden Themen aus, die sie adressieren. Angefangen bei einem wegweisenden nachhaltigen Lieferdienst über Projekte zur Förderung interkultureller Bildung bis hin zu innovativen Herangehensweisen zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen bieten sie eine inspirierende Bandbreite an Lösungen. Zusätzlich dazu werden Initiativen für umweltfreundliche Veranstaltungen, die Förderung der geteilten Ressourcennutzung sowie das Fördern von nachhaltigem Einkaufen und Klimaschutz im Sport zu wichtigen Triebkräften für eine nachhaltigere Zukunft.
Weitere Preisträger*innen in zwei Kategorien
Insgesamt zeichnet der Wettbewerb „Projekt Nachhaltigkeit“ drei Kategorien aus. In der Kategorie Zukunft werden im Oktober vier richtungsweisende und innovative Projekte mit besonders hohem Transformationspotential mit einem Preisgeld von 10.000 Euro prämiert. In der Kategorie Foto suchten RENN und RNE in diesem Jahr Fotos, die Perspektiven für eine nachhaltige Transformation beim Bauen, Wohnen und Zusammenleben aufzeigen und zum Wandel ermutigen. Die Jury aus namhaften Persönlichkeiten verkündet die Bekanntgabe der Preisträger*innen beider Kategorien im Oktober.
Die Preisträgerprojekte im Überblick:
RENN.mitte / Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Beim CAT Kurierkollektiv stehen Ökologie und ein solidarisches Arbeitsumfeld im Mittelpunkt. Intern getragen von Solidarität, Wertschätzung und Vertrauen hat sich in Halle (Saale) ein autoloser Kurierdienst entwickelt.
Das Erfurter Spendenparlament zeigt, wo und wie Demokratie direkt funktioniert. Gemeinsam unterstützt es Projekte in und für Erfurt im Sinne einer nachhaltigen und offenen Gesellschaft.
Im Stadtteil Paunsdorf gibt es dank des Querbeet Leipzig e.V. interkulturelle
Nachhaltigkeitslots*innen. Menschen mit Migrationshintergrund werden vom Verein in der
Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele ausgebildet und bringen diese zielgruppenspezifisch und bedarfsangepasst anderen Migrant*innen näher.
Das Projekt Zweikommfünfkilometer Delight, initiiert vom Klanggerüst e.V., eröffnete im Herbst 2022 einen künstlerisch-kulturellen Zugang zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN. Dazu wurden in der Magdeburger Allee in Erfurt für eine Woche Kunstwerke rund um die 17 Ziele in Ladenfenstern ausgestellt oder an Fassaden projiziert und so niederschwellig den Bewohnern und den Besuchern näher gebracht. Die Aktion wurde durch Spaziergänge, Führungen sowie von musikalischen Auftakt- und Abschlussveranstaltungen begleitet.
RENN.nord / Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-
Holstein
Die Akademie des Wandels der Ideenwerkstatt Dorfzukunft e.V. Bad Münder am Deister bildet Wandel-Moderator*innen insbesondere für den ländlichen Raum aus. Sie bündelt 10 Jahre Erfahrung im erfolgreichen, kollektiven Ausrichten der Dörfergemeinschaft auf echte Zukunftsfähigkeit und gelebte Nachhaltigkeit.
Das Norden Festival ist ein rundum nachhaltig konzipiertes Festival, um die Auswirkungen auf Menschen und Natur so gering wie möglich zu halten. Doch nicht nur bei der Organisation spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Auch auf dem Festival selbst wird versucht, die Besucher*innen mit Infos und Workshops nachhaltig zu inspirieren.
Seit 2010 klärt die offene Nähwerkstatt Kabutze e.V. mit Vorträgen, Filmen, Ausstellungen und Straßenaktionen über soziale und ökologische Missstände in der Textilproduktion auf. Die gemeinsame Werkstatt ist aktiver Begegnungsraum, in dem Wissen weitergegeben und Textilien repariert oder kreiert werden.
Die Sharing Plattform Fainin aus Hamburg hat sich zur Aufgabe gemacht, dass jede*r selten genutzte Gegenstände wie z.B. Werkzeug oder Sportequipment sicher verleihen und so Konsum und dessen Umweltbelastung reduziert werden kann.
RENN.süd / Baden-Württemberg, Bayern
Grafing Goes Green motiviert Kunden, aktiv auf jegliche Einwegverpackungen zu verzichten. Gelingt ihnen das, erhält der/die Kund*in einen Stempel auf einer Stempelkarte mit der man an einem Gewinnspiel teilnehmen kann. Durch diesen Anreiz werden die Bürger*innen zu nachhaltigeren Einkaufsverhalten ‚gelockt‘ und gleichzeitig die die lokale Wirtschaft und Kundenbindung unterstützt.
Die Verbrauchergemeinschaft Hamsterbacke aus Bayreuth fördert bio-regionale Lebensmittelproduktion und den Dialog zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen. Der Verein betreibt einen Laden als Marktplatz für bio-regionale Produkte zentral in Bayern und ermöglicht über solidarische Strukturen, dass sich jede*r einbringen kann.
Die Sportvereinigung Feuerbach 1883 e.V. unterstützt mit dem Projekt Klimafit Sportvereine bei ihren Klimaschutzbemühungen. Dafür wird ein niederschwelliges Klimamanagementsystem auf einer digitalen Plattform zur Verfügung gestellt. Unterstützt durch Schulungsmaßnahmen ermöglicht dies Vereinen, aufbauend auf einer Klimabilanz die passenden Klimaschutz- und Folgeanpassungsmaßnahmen umzusetzen und den Erfolg im Blick zu behalten.
Die nachhaltige Musterwohnung in Mannheim der Klimaschutzagentur Mannheim gGmbH vermittelt an öffentlichen Orten im Stadtgebiet interaktiv Themen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Aufgeteilt in die übliche Räume einer klassischen Wohnung, welche sogar möbliert sind, finden Besucher praxisnah Tipps zum Thema Energiesparen aber auch zu klimafreundlicher Ernährung, Plastikvermeidung und nachhaltiger Mobilität.
RENN.west / Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland
Die Lokale Agenda 21 Trier möchte mit FairWeg Veranstaltungen nachhaltiger machen. Mit einem Leitfaden und einer Online-Plattform ermöglichen sie allen Veranstalter*innen in Trier und darüber hinaus, bei ihren Veranstaltungen Ressourcen zu schonen sowie Inklusion und Diversität zu fördern. Der Leitfaden für Nachhaltige Veranstaltungen ist ein Gemeinschaftswerk der Stadtverwaltung Trier, der Trier Tourismus und Marketing GmbH und der Lokalen Agenda 21 Trier e.V.
Die Projektgruppe CSEQ@NRW der Hochschule Bochum sucht nach einem kosteneffizienten und nachhaltigen Weg Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen und in dauerhaften Strukturen zu binden. Das studentische Projekt erforscht dabei die optimierte Herstellung und Nutzung von Pflanzenkohle.
Seit 2022 veranstaltet das Kultur- und Freizeitzentrum Marburg (KFZ) e.V. die Reihe nachhaltig@KFZ von Pflanzen-Info-Flohmarkt bis Klima Slam. Die spartenübergreifende Reihe mit Veranstaltungen zu allen Schwerpunkten der Nachhaltigkeit gibt auch regionalen Projekten und Ideen eine Bühne und ermöglicht Austausch und Vernetzung.
Im Projekt 100 nachhaltige Bauernhöfe des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen erhalten Betriebe individuelle Beratung zur Weiterentwicklung der eigenen, nachhaltigen Produktionsansätze, sowie Zugang zu bedarfsgerechten Fortbildungs- und Vernetzungsangeboten. Die im Projekt geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, das Erfahrungswissen der teilnehmenden Betriebe an eine breitere (landwirtschaftliche) Zielgruppe zu vermitteln.
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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog. Der Rat wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt. Mehr unter https://www.nachhaltigkeitsrat.de/ueber-den-rat/.
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