„Global denken, lokal handeln“ bei den Aktionstagen 2024

Privatpersonen, Unternehmen, Kommunen oder Universitäten: Ihr Engagement wird bei den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit gefeiert. Und dazu gab es dieses Jahr Grund genug – mit 1.925 Aktionen.

Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit machen bundesweit auf nachhaltiges Engagement im Aktionszeitraum aufmerksam. Vom 18. September bis zum 8. Oktober 2024 haben unterschiedlichste Akteure ihre Aktionen auf der Plattform des Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit präsentiert und zum Mitmachen eingeladen – und kamen auf eine beeindruckende Zahl von 1.925 Aktionen. In diesem Jahr lag der Fokus dabei auf dem Themenschwerpunkt biologische Vielfalt, der Existenzgrundlage des Menschen. „Ich habe das Gefühl, dass das Thema Klima schon bei den allermeisten angekommen ist. Beim Biodiversitätsschutz liegen wir hier noch einige Schritte zurück“, so RNE-Mitglied und stellvertretende BUND-Vorsitzende Myriam Rapior. „Als Gesellschaft müssen wir uns daher jetzt darüber verständigen, wie wir aktiv werden möchten.“ Eine Möglichkeit sind praxisorientierte Aktionen vor Ort.

Universität Hamburg macht den Auftakt

So auch an der Universität Hamburg, wo Myriam Rapior als Biodiversitätsmanagerin aktiv ist. Mit Maßnahmen für mehr Biodiversität auf dem Campus machte das Biodiversitätsmanagement der Universität den Auftakt zu den diesjährigen Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit. Bei der Aktion konnten Freiwillige diese Arbeit unterstützen. Mitten auf dem Campus pflanzten sie eine neue Wildblumenwiese, bauten Seedbombs und hängten Vogelhäuser auf. Die Aktion war Teil vieler weiterer Maßnahmen auf dem Campus der Universität Hamburg. Zum Abschluss der Aktionstage stellte die Universität zusätzlich 100 Insektenhotels als Überwinterungshilfe auf.

Solche Projekte können einen großen Einfluss auf die Biodiversität haben – und das ohne großen Aufwand. Bereits kleine Taten, wie heimische Pflanzen auf dem Balkon anzusiedeln oder Vogelhäuser aufzuhängen, können Lebensräume für viele Arten schaffen. Ob auf dem Weg zur nächsten Vorlesung oder nach der Arbeit auf dem Balkon – wenn alle einen kleinen Beitrag leisten, kann dies Großes bewirken. Myriam Rapior unterstreicht das mit den Worten: „Sicherlich werden diese Maßnahmen allein die globale Artenvielfalt nicht retten, aber wir glauben an die Kraft von ‚global denken und lokal handeln‘.“

Leuchtturmprojekte zeigen Bandbreite an Aktionen

Die Vielfältigkeit der Aktionen ist jedes Jahr bemerkenswert. Besonders gelungene und wirkungsvolle Aktionen werden als „Leuchtturmprojekte“ ausgezeichnet. Unter den Leuchtturmprojekten 2024 ist beispielsweise das Erntedankfest des Erlebnisbauernhofs Getrudenhof, das neben einem fairen Frühstück auch mit einem „Markt der Möglichkeiten“ über lokale, nachhaltige Angebote informierte. Die WEMAG AG startete eine Crowdfunding-Aktion, um einen Fördertopf für mehr Biodiversitätsschutz zu füllen.

Auch die Projekte UrbanInsects aus Stuttgart, das sich auf biodiversitätsfördernde Fassaden spezialisiert hat, und BioDivHubs aus München durften sich über eine Auszeichnung freuen. BioDivHubs fördert Gemeinschaftsgärten, die zu Ausgangspunkten für mehr biologische Vielfalt weiterentwickelt werden. Beide Projekte werden auch in der Reportagereihe des Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit vorgestellt. Auf dem Biodiversitäts-Roadtrip geht es auf den Acker und ins Moor, in Städte und Naturschutzgebiete, zu Bildungseinrichtungen und zu Unternehmen. Das Gemeinschaftswerk zeigt, wie diese sehr unterschiedlichen Projekte zur Biodiversität beitragen.

Insgesamt fanden 1.925 Aktionen in ganz Deutschland statt, davon 187 mit Fokus auf unserem diesjährigen Themenschwerpunkt Biodiversität. Auch im kommenden Jahr finden die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit wieder im gleichen Zeitraum statt: vom 18. September bis 8. Oktober 2025.