Kurz vor Beginn des UN-Gipfels in New York hat Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, die Staats- und Regierungschefs zur Verabschiedung der vorliegenden „2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung“ und die konsequente Umsetzung der darin enthaltenen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) aufgefordert.
„Die Agenda hat das Potenzial, die Ursachen von Flucht, wie wir sie gerade erleben, zu bekämpfen.“ Für Deutschland erwachse aus den Globalen Nachhaltigkeitszielen unter anderem die Aufgabe, seine Verantwortung über die Grenzen des Nationalstaates hinaus wahrzunehmen. „Wir müssen erkennen, dass unsere Gesellschaft mit in Fluchtursachen verwickelt ist – durch globale Handelsbeziehungen, Waffenlieferungen und einen Lebensstil, der die Ressourcen der Welt verbraucht“, so Marlehn Thieme.
Der Rat hatte der Bundesregierung bereits in seiner Stellungnahme vom Mai empfohlen, die Kernthemen, die aus den Globalen Nachhaltigkeitszielen entstehen, in die Nachhaltigkeitsstrategie zu überführen. Seiner Auffassung nach sind die Themen Armut und Verteilung, Ressourcenproduktivität (Stoffströme, die immer bedeutsamer werden, aber kaum erfasst sind, wie Elektroschrott, Industriemetalle oder Seltene Erden), Bodenschutz, nachhaltiger Konsum, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Flucht und Migration sowie globale Verantwortung zusätzlich in den bestehenden bzw. in der Überarbeitung befindlichen Zielkatalog der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie aufzunehmen.