Die Energiewende bietet nicht nur in Deutschland und Europa Stoff für Diskussionen, sondern erfährt auch in anderen Ländern immer mehr Aufmerksamkeit. Günther Bachmann, Generalsekretär des Nachhaltigkeitsrates, sprach auf einer Tagung der Weltbank in Washington D.C. über drei Fragen, die aus Sicht der Weltbank und der Schwellen- und Entwicklungsländer von besonderer Wichtigkeit sind: Wie sehen die Stromnetze der Zukunft aus? Sind 100 Prozent erneuerbare Energie möglich? Ist 100 Prozent erneuerbare Energie bezahlbar?
Um aktuelle und künftige energiepolitische Fragestellungen zu diskutieren, lud die Weltbank in Washington D.C. unter dem Titel „Rethinking the Future of Energy“ zum Nachdenken über die Zukunft der Energie ein. Bisher sei die Energiewende ein Erfolg, sagt Bachmann.
Er macht dies am steigenden Anteil erneuerbarer Energien am Strommix, an der Stabilität der Netze und Deutschlands Importunabhängigkeit von Strom aus Kernkraft oder fossilen Quellen fest, weist aber zeitgleich auf die selbstgemachten Probleme hin.
So müsse die Preisdynamik der Strompreise gestoppt werden und die erhöhten CO2-Emissionen müssen wieder gesenkt werden. Insgesamt biete die Energiewende mehr Chancen für die Gesellschaft und die Wirtschaft als heute oftmals realisiert werden. Um sie zu erschließen, seien Reformen nötig wie sie in Deutschland angegangen würden.
Bachmann verwies auch auf die weitergehenden Herausforderungen eines sehr generellen „Rethinking“ der Energieversorgung. Letztlich sei auch eine Anpassung des Marktdesigns nötig. Ein Erfolgsfaktor ist nach Einschätzung Bachmanns, bestehende Fronten abzubauen und verstärkt auf die Kooperation aller Beteiligten und Akteure zu setzen.
Eine wesentliche Schlussfolgerung für die deutsche Energiewende ist, dass sie den interessierten Kreisen im Ausland umfassender und besser erklärt und dargestellt werden muss, damit sich ihr innovatives Potential erschließt.
Der Vortrag ist Rethinking the Future of Energy, Vortrag von Günther Bachmann [pdf, 187 KB]