Nachhaltigkeitsrat empfiehlt nachhaltige Entwicklung zum Rahmen des digitalen Wandels zu machen

Berlin, 19.12.2018 – Die Digitalisierung transformiert unsere Gesellschaft grundlegend, gestaltet zentrale Bereiche des Lebens neu und fordert die Demokratie heraus. Nicht die Frage, ob, sondern wie digitalisiert wird, ist von zunehmender Bedeutung. Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen gibt die Richtung bereits vor. Der Nachhaltigkeitsrat empfiehlt der Bundesregierung Digitalisierung konsequent darauf auszurichten, emanzipatorische Potenziale, Zugang zu Informationen, dezentrale Teilhabe, offene Innovationen und zivilgesellschaftliches Engagement in demokratischen Strukturen zu fördern.

Aus Sicht des Nachhaltigkeitsrates erfordert dies eine breite, partizipative und durch empirische Forschung und praxisnahe Formate gestützte Debatte über die Auswirkungen der technologischen Entwicklungen, die zu einem Wandel in Gesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft führt.

Eine umfassende Orientierung der Digitalpolitik an der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie sowie deren Ziele und Managementregeln begünstigen eine Stärkung der freiheitlich-demokratischen Grundsätze. Eine systematische Veränderung der Rahmenbedingungen für Digitalisierung fördert die Schwungrad-Kraft von Digitallösungen, stärkt sie als Ermöglicher der Energiewende, sorgt für mehr Ressourceneffizienz und „grüne Technologien“ und erhöht ihren Nutzen über den Rahmen der Digitalstrategie hinaus. Die Bundesregierung sollte die EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands 2020 nutzen, um eine europäische Strategie einer nachhaltigen Digitalpolitik zu entwickeln. Eine Verknüpfung der digitalen Agenda Europas mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung kann das Erreichen der Sustainable Development Goals (SDGs) in den dann verbleibenden 10 Jahren wirksam unterstützen.

Weiterhin empfiehlt der Nachhaltigkeitsrat ein bildungspolitisches Vorsorge-Prinzip, das Menschen von der Kindheit bis ins hohe Alter befähigt, umfassend an der digitalen Gesellschaft teilzuhaben und Bildungsangebote zum Erwerb digitaler Kompetenzen und die einer Bildung für nachhaltige Entwicklung fördert.

Weitere Empfehlungen für eine nachhaltige Digitalisierung widmen sich den Bereichen Arbeitsmarkt und soziale Sicherung, Gesundheit und Mobilität.

Zur Empfehlung:

Empfehlungen & Stellungnahmen

nachhaltig_UND_digital: Nachhaltige Entwicklung als Rahmen des digitalen Wandels

Empfehlung des Rates für Nachhaltige Entwicklung an die Bundesregierung, Berlin 19.12.2018

Empfehlungen & Stellungnahmen

sustainable_AND_digital: Sustainable development as the framework for digital transformation

Recommendations of the German Council for Sustainable Development to the German Government, Berlin December 2018

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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Dem Rat gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Die Aufgaben des Rates sind die Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.

In der Wahl seiner Themen und Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse aus der laufenden Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, Stellungnahmen zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen, zur Klimapolitik, zur Rohstoffpolitik und zur fiskalischen Nachhaltigkeit, zum Ökolandbau, die Gründung des Hub for Sustainable Finance, die zivilgesellschaftlichen Initiativen von Projekt Nachhaltigkeit, der Strategiedialog zur nachhaltigen Stadtentwicklung mit Oberbürgermeistern, die Impulse Jugendlicher und junger Erwachsener zur kommunalen Nachhaltigkeit und zur deutschen Nachhaltigkeitspolitik sowie Beiträge zum nachhaltigen Wirtschaften.

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