Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat für die Jahre 2014 und 2015 Entsprechenserklärungen zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) abgegeben. "Damit haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und zeigen, dass wir uns als Organisation auch selbst an die Ansprüche halten, für die wir eintreten", sagt die verantwortliche Projektmanagerin Yvonne Zwick.
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK), der 2011 vom RNE nach einem Stakeholder-Prozess verabschiedet und als Transparenzinstrument zur freiwilligen Anwendung empfohlen wurde, schafft einen Vergleichsrahmen für verantwortungsbewusstes Wirtschaften. Nationale wie internationale Organisationen und Unternehmen jeder Größe, Rechtsform und Branche können ihn nutzen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu messen.
Dazu erstellen Anwender eine Entsprechenserklärung zu den zwanzig DNK-Kriterien und den ergänzenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, die auf Basis der Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI) und der European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS) ausgewählt wurden. Auf diese Weise macht der DNK Nachhaltigkeitsleistungen sichtbar, transparent und besser vergleichbar.
Externe Perspektive berücksichtigt
Die Entwürfe für die Entsprechenserklärungen hat der RNE vor der Veröffentlichung Dritten vorgelegt und damit eine externe Perspektive auf die Berichte eingeholt. Die Stellungnahmen von Edda Müller, Vorsitzende von Transparency International Deutschland und Knud Vöcking von der Menschenrechtsorganisation Urgewald e.V. enthalten wichtige Hinweise zur Weiterentwicklung der Entsprechenserklärungen, die teilweise im Berichtsjahr 2015 bereits berücksichtigt wurden.
Deutschlandweit betrachtet ist der Nachhaltigkeitskodex weiter im Aufwind: Waren Anfang 2015 erst 66 Unternehmen in der DNK-Datenbank registriert, sind es am 12. Juli 2016 bereits 138 Unternehmen und Organisationen, die aktuell 274 Entsprechenserklärungen vorgelegt haben. Der RNE sieht sich auch durch eine große DNK-Anwenderumfrage bestätigt, die belegt, dass der Kodex gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine große Hilfe ist, auch beim Aufbau eines internen Nachhaltigkeitsmanagements.
Nicht nur für die Privatwirtschaft geeignet
Die Erfahrung, dass der Nachhaltigkeitskodex auch für Organisationen geeignet ist, machte auch das RNE-Team, das die Entsprechenserklärungen zum DNK erstellt hat: "Die Berichterstattung über zwei aufeinanderfolgende Jahre hilft uns beispielsweise zu überprüfen, ob wir trotz wachsender Mitarbeiterzahl und steigendem Output immer noch effizient mit Energie und Ressourcen umgehen", sagt Projektmanagerin Zwick. Der DNK sei ein wertvolles Instrument, um Transparenz herzustellen – das gelte extern wie intern: "Die Informationen waren schon zuvor zum allergrößten Teil öffentlich", sagt Zwick.
"Doch dank der Entsprechenserklärungen kann man sich nun schnell einen Überblick über die wichtigsten Themen verschaffen." Ein wichtiger Aspekt in der Berichterstattung betreffe die Rolle, die der RNE als ehrenamtliches Beratungsgremium der Bundesregierung und Initiator eigener Initiativen und Projekte einnimmt. Die Auseinandersetzung mit dem DNK bietet die Möglichkeit, aktuelle und zukünftige Interessenkonflikte frühzeitig zu identifizieren und damit zu verhindern.
Der RNE betrachtet die Veröffentlichung der Entsprechenserklärungen darüber hinaus als Signal an zivilgesellschaftliche Organisationen und Stiftungen, dass der DNK nicht nur auf privatwirtschaftliche Unternehmen ausgerichtet ist: "Wir hoffen, dass andere Institutionen unserem Beispiel folgen und ebenfalls eine Nachhaltigkeitsberichterstattung vorlegen", sagt Zwick.