RENN.nord
Green Film Shooting (Hamburg)
Weite Landschaften, prasselnder Regen, Verfolgungsjagden durch die Nacht oder taghell beleuchtete Szenen – mitreißende Filmbilder zu produzieren ist aufwendig. Um das Publikum zu überzeugen werden bei den Dreharbeiten für Kino, Fernsehen und Web in der Regel viel Technik, ein großes Team und viele natürliche Ressourcen benötigt.
Das Projekt „Green Film Shooting“ sieht hier großen Handlungsbedarf: Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, das in anderen Branchen immer selbstverständlicher wird, soll auch in der Medienbranche gestärkt werden. Dafür informieren die Macherinnen im selbstverlegten Magazin und online über umweltfreundliche Ansätze und Maßnahmen für die Produktion und den Vertrieb von Filmen.
Mit Ökostrom, Müllvermeidung oder Catering aus der Region unterscheiden sich einige der Lösungen kaum von üblichen Branchen. Best-Practice-Artikel über umweltfreundliches Set-Design oder Testberichte von klimafreundlichen Stromgeneratoren und aufbereiteter Kameratechnik sind wesentlich spezifischer und sollen den Bedarf nach nachhaltigem Equipment erhöhen.
Neben der journalistischen Arbeit vergibt „Green Film Shooting“ mit internationalen Partnerinnen, Nachhaltigkeits-Zertifikate und organisiert Veranstaltungen rund um „grünen Film“. Das Projekt setzt sich dafür ein, dass die Idylle, die wir uns gerne auf der Leinwand ansehen auch in der Realität bestehen bleibt und wird deshalb als Projekt Nachhaltigkeit 2019 ausgezeichnet.
RENN.mitte
Brandenburg: GemüseAckerdemie Potsdam (Brandenburg)
Bereits im Vorjahr war diese Bildungsinitiative unter den Preisträgern, weil sie unseren Nachwuchs wirksam und spielerisch mit der Herkunft unserer Lebensmittel in Berührung bringt. Mehr als sage und schreibe 370 Schulen und Kitas konnten seitdem mit dem Projekt zusammenarbeiten.
Die GemüseAckerdemie Potsdam ermöglicht den Kindern und Jugendlichen nicht nur einen ersten Zugang zur ökologischen Landwirtschaft, sondern schult sie auch im richtigen Umgang mit Pflanzen und Gemüse als Lebensmittel. Dafür unterstützt das Bildungsprogramm AckerSchulen und AckerKitas dabei, Gemüseäcker langfristig zu etablieren und als naturnahen Lernort zu nutzen.
Bis zu 25 Gemüsearten können die Kinder und Jugendlichen dabei anbauen und so direkt erfahren, wieviel Arbeit im Gemüseanbau steckt und welche Bedeutung die Natur als Lebensgrundlage für uns hat. Bei der Arbeit im Freien kommen Kinder mit Tieren und Pflanzen in Kontakt, lernen nachhaltiges Konsumverhalten, sie entwickeln Sozialkompetenzen und entdecken neue Interessen und Fertigkeiten.
Nach wie vor sind wir überzeugt vom Mehrwert des Projektes und auch das große Wachstum des Programms hat uns bewogen, die GemüseAckerdemie Potsdam erneut als Projekt Nachhaltigkeit auszuzeichnen. Wir freuen uns sehr, dass aktuell auch die Ausdehnung nach Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erfolgt.
RENN.süd
WEtell – Mobilfunk geht auch nachhaltig! (Freiburg)
119 Milliarden Minuten. So viel haben wir in Deutschland im letzten Jahr mit Handys und Smartphones telefoniert. Laut Bundesnetzagentur wurde erstmals mehr mobil telefoniert, als über klassische Telefone zuhause oder bei der Arbeit. Das Thema Nachhaltigkeit wird in der wachsenden Branche bisher jedoch kaum berücksichtigt.
Die Macherinnen des Projekts „WEtell“ sind überzeugt, „Mobilfunk geht auch anders!“ Sie bieten nachhaltige Tarife an, die umweltverträglich und fair gegenüber Kundinnen, Angestellten und Partnerunternehmen sind. Das kleine Unternehmen aus Freiburg steht für seine Werte ein und arbeitet konsequent an der Umsetzung seiner Ziele. Das beweisen zum Beispiel die Maßnahmen zum Klimaschutz.
Die eigene Infrastruktur betreibt WEtell durch erneuerbare Energien. Die Dienstleister*innen, mit denen der Anbieter zusammenarbeitet werden anhand ihrer Nachhaltigkeit ausgewählt und dazu angeregt, ebenfalls mit Ökostrom zu arbeiten. Klimaeinflüsse, auf die WEtell keinen Einfluss nehmen kann, werden offengelegt und zertifiziert. Die am Ende entstehenden Emissionen gleicht das junge Team durch die Investition in Solaranlagen aus, die mehr grünen Strom produzieren, als der Betrieb der Mobilfunknetze benötigt.
Nachhaltigkeit wird bei WEtell ganzheitlich gedacht. Das Unternehmen zeigt, wie konsequentes Engagement in auch in einer Branche funktioniert, die bisher kaum Interesse an Klimaschutz, Fairness und Datenschutz hat. Die Auszeichnung als „Projekt Nachhaltigkeit 2019“ ist damit absolut verdient.
RENN.west
Labdoo.org – IT-Spenden für Bildung weltweit statt Elektroschrott (Mühlheim an der Ruhr)
Labdoo.org bietet mit der eigenen Online-Plattform die Möglichkeit übrige oder ausrangierte IT wie Laptops, Tablets oder Smartphones an verschiedene Einrichtungen zu spenden.
Einrichtungen wie Schulen, Waisenhäuser, Kinderheime oder Geflüchtetenprojekte erhalten die IT-Spenden und ermöglichen damit bedürftigen Menschen den Zugang zur digitalen Gesellschaft und digitaler Bildung.
Auf der Online Plattform können sich private Spenderinnen, Unternehmen und Einrichtungen anmelden, die IT abgeben möchten, Empfängerinnen können Bedarf für ihre Einrichtung anmelden und Reisende können sich melden, um die IT-Spenden zu den bedürftigen Einrichtungen zu bringen.
Die Initiative ist in Deutschland und 126 weiteren Ländern aktiv und hat bereits über 450.000 Schüler*Innen und Geflüchteten den Zugang zu IT ermöglicht.
Neben dem entstehenden Bildungsangebot vermeidet die Initiative damit große Mengen an Elektroschrott – ein Schwerpunktthema beim Nachhaltigen Konsum.
In den nächsten Wochen werden wir hier über jedes der vier Projekte ausführlicher berichten. Alle 40 Preisträger*innen von Projekt Nachhaltigkeit aus 2019 finden Sie hier.