Berlin, 2. Oktober 2019 – Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) mit dem Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) und das Finanztechnologie-Start-Up Arabesque S-Ray GmbH gehen eine strategische Partnerschaft ein. Gemeinsam werden sie einen öffentlichen und transparenten Datenraum für ökologische, soziale und Governance Daten von Unternehmen (Environmental, Social, Governance; ESG) schaffen. Ganz im Sinne des VN-Nachhaltigkeitsziels SDG 17 ‚Partnerschaften zur Erreichung der Ziele‘. „Es geht darum, den Erfolg des Deutschen Nachhaltigkeitskodex auf eine nächste Stufe zu heben und der Unternehmensberichterstattung mehr Glaubwürdigkeit und Marktrelevanz zu verschaffen“, so Prof. Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung.
„Die Partnerschaft von Arabesque S-Ray mit dem Nachhaltigkeitsrat der deutschen Bundesregierung wird die Datenqualität und die Verfügbarkeit von ESG Daten signifikant verbessern. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein Exportschlager, da er neben deutschen Firmen auch von Unternehmen im Ausland verwendet wird. Wir freuen uns über das Vertrauen des Nachhaltigkeitsrates, mit uns gemeinsam diese Daten zu erheben.“, erklärt Andreas Feiner, Mit-Gründer von Arabesque.
In den kommenden Monaten werden die Partner an einer Open Data Lösung für nachhaltiges Wirtschaften arbeiten. Die DNK-Datenbank bietet bereits eine öffentlich zugängliche Plattform für die strukturierte Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsthemen. Derzeit wenden in Deutschland 540 Unternehmen jeder Größe und Rechtsform diesen freiwilligen Berichtsstandard an. Darunter sind Pioniere, die mittlerweile seit acht Berichtsjahren ihre Schritte hin zu einem integrierten Nachhaltigkeitsmanagement offenlegen. Mit rund 1.100 DNK-Erklärungen hat sich der Nachhaltigkeitskodex als anerkannter Berichtsstandard etabliert. „Nun geht es darum, den DNK zu skalieren und auch zur Gestaltung globaler Wirtschaftsbeziehungen zu positionieren“, so Bachmann.
Der Nachhaltigkeitsrat kooperiert mit unterschiedlichen Akteuren wie z.B. EcoVadis, der griechischen QualityNet Foundation, dem tschechischen Wirtschaftsministerium und dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Der RNE, Beratungsgremium der Bundesregierung, hat den Nachhaltigkeitskodex in Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 im Dialog mit Finanzmarktakteuren und Unternehmensvertretern entwickelt. Er baut auf internationalen Standards auf, übersetzt diese in fokussierte Berichtsanforderungen, ist kostenlos und bietet sich somit als Blaupause für die Anwendung in Europa und weltweit an. Seit 2012 organisiert der Nachhaltigkeitsrat diesen freiwilligen Berichtsstandard und veröffentlicht DNK-Berichte von Unternehmen und Organisationen seit 2014 in einer allgemein zugänglichen Datenbank.
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Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Er wird jeweils für eine dreijährige Amtsperiode von Bundeskanzlerin Angela Merkel berufen. Den Vorsitz führt Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe, Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates sowie Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, stellvertreten von Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbund Deutschland. Der Rat berät die Bundesregierung zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, benennt dringende Handlungsfelder und trägt vielfältig dazu bei, Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.
Inhaltlich und in seinen Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse seiner Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, diverse politische Stellungnahmen zur nationalen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik sowie zu Themen wie Digitalisierung, Klima, Rohstoffe, Plastik, Landwirtschaft. Der Rat bringt Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister zum Dialog „Nachhaltige Stadt“ zusammen, hat den Peer Review 2018 zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie organisiert und moderiert, er vernetzt Akteure durch die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) und fördert Projekte zur Alltagskultur mit diversen Ideenwettbewerben sowie den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit. Die Mitglieder des Rates werden durch eine Geschäftsstelle unter Leitung des Generalsekretärs Prof. Dr. Günther Bachmann sowie Yvonne Zwick und Bodo Richter als stellvertretende Generalsekretäre unterstützt. Mehr unter www.nachhaltigkeitsrat.de.