Berlin, 07.10.2015 – In deutschen Schubladen liegen rund 106 Millionen ungenutzte Handys, gleichzeitig steigen die Verkaufszahlen für Smartphones stetig. Wer versucht mit der rasanten Entwicklung des Elektronikmarkts mitzuhalten, verursacht Elektroschrott und verschwendet wertvolle Ressourcen. Tipps zu nachhaltiger Elektronik finden sich in der App „Der Nachhaltige Warenkorb“ vom Rat für Nachhaltige Entwicklung: www.nachhaltiger-warenkorb.de.
Elektroschrott vorbeugen
Tablets, Smartphones, Laptops und andere Elektronikgeräte erleichtern unser Leben, doch viele dieser Geräte enden früher oder später als Schrott. 21,6 kg Elektroschrott produziert jeder Deutsche pro Jahr. Die Probleme entlang der gesamten Produktionskette sind bekannt: Rohstoffe aus Konfliktregionen, unzumutbare Arbeitsbedingungen bei der Produktion, hochgiftiger Schrott, der auf Müllbergen in Entwicklungsländern Mensch und Umwelt schadet. Wer elektronische Geräte länger nutzt und am Ende der Nutzungsdauer richtig entsorgt, kann dem entgegenwirken.
Lange nutzen und reparieren
Je länger ein Gerät genutzt wird, umso besser. Der Nachhaltige Warenkorb rät: Reparieren statt wegwerfen. In immer mehr Städten gibt es dafür beispielsweise Repair Cafés. Dort können Café-Besucher kaputte Geräte gemeinsam mit Fachleuten kostenfrei reparieren. Für Smartphone-Nutzer gilt: Um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern, hilft es die Energiesparfunktion ein- und ungenutzte Anwendungen abzuschalten.
Gebrauchte Geräte in den Kreislauf geben
Verschenken, verkaufen, spenden: Für ausrangierte Geräte gibt es viele Alternativen zum Müll. Im Secondhand-Markt dienen defekte Elektroartikel als Ersatzteillager. Für einen wohl-tätigen Zweck gespendet, tun so wieder funktionsfähige Geräte noch gute Dienste.
Was wirklich nicht mehr funktioniert, gehört nicht in den Hausmüll, sondern muss ordnungsgemäß entsorgt werden. Seit 2006 können Elektronikgeräte kostenlos bei kommunalen Wertstoffsammelstellen abgegeben werden. Dort werden Wertstoffe wie Metalle und Kunststoffe wiederverwertet und Schadstoffe umweltgerecht entsorgt. Alte Handys sammeln auch Umweltorganisationen wie NABU (Naturschutzbund) oder DUH (Deutsche Umwelthilfe) und das vom Rat für Nachhaltige Entwicklung ausgezeichnete Projekt mobile-box.eu.
Tipps für den nachhaltigen Kauf
Wer gebraucht kauft, spart Geld und vermeidet Elektroschrott und die Produktion von neuen Geräten. Bei Neuware sollten Konsumenten auf Labels und Siegel achten, denn die Umwelt- und Herstellungsbedingungen von Elektronikgeräten sind nicht auf den ersten Blick erkennbar. Das TCO-Label zeichnet Smartphones, Drucker, Notebooks und Bildschirme aus, die verschiedene Prüfkriterien entlang des gesamten Lebenszyklus erfüllen, wie z. B. eine Begrenzung gefährlicher Chemikalien oder eine Wiederverwertbarkeit von Einzelteilen. Energiesparende Bürogeräte kennzeichnet der Energy Star. Der Blaue Engel und das Europäische Umweltzeichen stehen für Geräte mit geringen Umweltbelastungen. Egal ob neu oder gebraucht: Am besten Geräte wählen, die nicht verschweißt oder verklebt, sondern verschraubt sind. Das ist ein sicheres Kennzeichen für Reparaturfähigkeit.