Frau Caballero, heute sind die Nachhaltigkeitsziele eine weltweite Richtlinie für die Entwicklung in allen Ländern. Viele wissen aber gar nicht, dass die Idee ursprünglich aus Kolumbien kam. Oder dass alles im Januar 2011 in einem Hotel in Bogotá begann, als Sie als Direktorin für wirtschaftliche, soziale und Umweltangelegenheiten im kolumbianischen Außenministerium tätig waren.
Paula Caballero: Damals hatten wir gerade einige Personen zu einem Brainstorming für den im nächsten Jahr anstehenden Gipfel Rio+20 zusammengerufen …
… nach 1992 und 2002 die dritte internationale Konferenz für nachhaltige Entwicklung.
Paula Caballero: Genau. Patti Londoño war gerade zur Vize-Außenministerin ernannt worden. Die VN [Vereinten Nationen] hatte ein Programm dafür, was 20 Jahre nach dem ersten so genannten Umweltgipfel geschehen sollte. Aber das war nicht gerade inspirierend. Sie konzentrierte sich auf die so genannte grüne Wirtschaft, also auf ein Konzept, um das es viele Kontroversen gab. So kam es zu vielen sinnlosen Diskussionen und Streitigkeiten darüber, was eigentlich damit gemeint war.
Aber Sie wollten etwas Anderes?
Paula Caballero: Wir fanden es schrecklich, weil es die gesamte Rio-Agenda zunichtemachen würde. Es musste etwas Großes geschehen, da wir uns in einer weltweiten Krise befanden. Rio+20 sollte die Menschen wachrütteln und inspirieren. Deshalb mussten wir ein großartiges Programm entwerfen. Mit Pattis Erlaubnis rief ich Kollegen aus der gesamten Regierung zu einem Brainstorming im Ministerium zusammen. Meiner Meinung nach waren die Millenniumsentwicklungsziele – die MDGs, die noch bis 2015 liefen – das Einzige, was bisher eine wachrüttelnde Wirkung gehabt hatte. Diese waren ein Messwert, der von den Menschen verstanden und angenommen wurde. Aber sie waren auch eine minimalistische Agenda zum Wohle der Armen. Sie besagten, dass Entwicklung nur für Entwicklungsländer gelte. Angesichts des Ausmaßes der globalen Krise brauchten wir aber eine Agenda für alle.
Und bei Ihnen kam plötzlich der Moment, in dem Sie dachten: Entwicklung sollte für die ganze Welt gelten?
Paula Caballero: Meiner Meinung nach hatten die MDGs funktioniert – sie waren konkret und spürbar, aber sie hatten beispielsweise nichts mit der Wirtschaft oder der Umwelt zu tun. Deshalb dachte ich, warum stellen wir nicht ein reales, großes Programm auf mit all dem, was für alle getan werden muss? In diesem ersten Meeting bezeichneten wir sie vorsichtig als globale Umweltziele. Aber nachdem ich Patti diese Idee vorgestellt hatte, fanden wir, sie sollten besser SDGs heißen.
Also Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung)?
Paula Caballero: Ja.
Patti Londoño: Ich sagte zu Paula, sie solle die Idee aufschreiben.
Paula Caballero: Ich entgegnete, das sei nur eine Idee, vielleicht sogar eine verrückte Idee. Aber Patti sagte, nein, schreib sie auf. Das war an einem Freitag, also schrieb ich am Wochenende. Von da an nutzte ich jede Gelegenheit, um für meine Idee zu werben, wenn ich für andere Verhandlungen nach New York musste. Im VN-Gebäude gab es zu der Zeit ein kleines Wiener Café, das ich als mein Büro bezeichnete. Immer, wenn ich in New York war, saß ich dort und sprach mit allen, die über die SDGs reden wollten. Die meisten reagierten zunächst so: Was für eine verrückte Idee! Wir haben doch schon die MDGs. Die Agenda für den nächsten Gipfel in Rio wurde in einer VN-Resolution festgelegt. Die kannst du doch nicht einfach ändern. Und was meinst du überhaupt damit, dass sie für alle sein sollen? Für alle Länder? Die Industrieländer haben diese Probleme doch gar nicht. Noch wichtiger war aber die Frage: warum Kolumbien? Warum schlägt Kolumbien eine globale Agenda vor?
Wie wichtig war es, dass die SDGs aus einem Entwicklungsland kamen?
Paula Caballero: Sehr wichtig. Die alten MDGs waren ein Top-down-Ansatz gewesen: Die Industrieländer gaben das Geld und die Entwicklungsländer mussten handeln. Aber in einer globalisierten Welt haben wir riesige Probleme, die von allen verursacht werden, wie z. B. der übermäßige Konsum. Dennoch waren viele der Meinung, dass Entwicklung in einem Industrieland gar nicht stattfindet. Das war eine sehr patriarchalische Einstellung. Eine globale Agenda für die Entwicklung vorzuschlagen, war völlig neu. Es war ein Paradigmenwechsel, den anfangs niemand unterstützen wollte.
Sie waren offenbar sehr wütend über dieses globale Patriarchat.
Paula Caballero: Nein, wütend war ich nicht. Aber voller Leidenschaft.
Sie sprechen auch jetzt sehr leidenschaftlich darüber. Gab es andere Entwicklungsländer, die Ihre Meinung teilten?
Paula Caballero: Oh nein, die meisten Entwicklungsländer waren zu Beginn völlig gegen meine Idee. Sie hatten große Angst, weil die offizielle Entwicklungshilfe um die MDGs herum strukturiert war. Damit wurden Regierungsprogramme für Gesundheit oder Bildung finanziert. Selbst die großen Stiftungen, die die MDGs unterstützten, waren vehement dagegen. Auch für Kolumbien waren die MDGs sehr wichtig. Unser Vorschlag richtete sich aber gar nicht gegen die MDGs. Stattdessen besagte er, dass wir auf den Erfahrungen mit den MDGs aufbauen sollten, um eine völlig neue Struktur zu schaffen. Aber alle hatten sich an die MDGs gewöhnt. Denn für das bilaterale System waren sie sehr angenehm, für die reichen Länder waren sie ein einfach zu finanzierendes Programm, geradlinig, mit klaren Zielen, eine beschlossene Sache. Aber nun kam Kolumbien und sagte, wir sollten sie durch ein unglaubliches Programm ersetzen, in dem die Komplexität der Entwicklung wirklich abgebildet wird. Sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern glaubten viele, dass die gesamte Agenda für die Entwicklung dadurch aus den Angeln gehoben würde.
Was war Ihr Hauptargument, um das Ganze in Gang zu setzen, und wer hat Sie unterstützt?
Paula Caballero: Meine Vizeministerin und mein Minister. Sonst wäre es niemals so weit gekommen.
Patti Londoño: Wir haben die Initiative politisch so unterstützt, wie es nötig war. Danach gab es ein Netzwerk von unterschiedlichen Akteuren. Wir wandten uns an die Zivilgesellschaft und bestimmte Regierungen. Einige westliche Delegierte interessierten sich für die Idee und unterstützten sie. Wir nannten sie „die geheimen Freunde der SDGs“. Diese informelle Gruppe traf sich erstmals im November 2011.
Welches europäische Land hat Sie als Erstes unterstützt?
Paula Caballero: In New York stellten wir den Vorschlag in den Räumen der VN und in den Cafeterias rundherum vor. Am 27. März 2011 hielten wir unser erstes SDG-Meeting mit 20 Delegierten in der Vertretung Kolumbiens ab. Die Anwesenden waren sehr respektvoll, aber hauptsächlich zeigten sie die Gründe auf, warum es niemals funktionieren würde. Die allgemeine Reaktion war, dass wir keine Chance hatten. Es ist eine lange Geschichte, aber kurz gesagt gab es im Juli ein Meeting im indonesischen Solo. Dort stellte ich die SDGs zum ersten Mal in einem offiziellen VN-Umfeld vor. Es gab keine Diskussion. Ich durfte sie lediglich vorstellen. Aber rund um dieses Meeting traf ich mich mit Delegierten, die von der Idee sehr angetan waren, weil sie so konkret und überzeugend war. Am wichtigsten war dabei die Delegation der Europäischen Union. Denen gefiel die Idee sehr gut. Auch Guatemala bestätigte, dass es den Vorschlag unterstützen würde.
Wie haben die Europäer Sie unterstützt?
Paula Caballero: Wir mussten heimlich befreundet sein. Denn wir konnten ja nicht sagen: Kolumbien und die EU machen diesen Vorschlag. Das wäre unser sofortiges Aus gewesen, denn zunächst mussten wir ihn noch vielen weiteren Ländern schmackhaft machen. Ende August 2011 gab es ein informelles Treffen in Brasilien, um den Gipfel Rio+20 vorzubereiten. Dort sagten die Brasilianer, dass jeder präsentieren könne, was er wolle – also stellte ich die SDGs vor. Sie wurden zum Hauptthema des Meetings. Niemand sprach mehr über etwas Anderes. Aber der Vorschlag war verwirrend, weil er sich zu sehr auf die Agenda 21 konzentrierte. Also schrieb ich ihn noch am selben Abend um und Guatemala bestätigte seine Unterstützung. Am nächsten Tag druckten wir das aus, was als „Kolumbien-Guatemala-Vorschlag“ bekannt wurde – und für viele als der Ursprung der SDGs gilt. Wie gesagt, es ist eine lange Geschichte, aber der nächste wichtige Meilenstein war der 1. November 2011. An diesem Tag hatten wir so viel Unterstützung, dass genügend Länder das Sekretariat des Rio+20-Gipfels darum baten, die SDGs in den offiziellen Verhandlungstext aufzunehmen. Wir hatten es geschafft! Mit diesem Augenblick wurden die SDGs formell und unwiderruflich zu einem Teil von Rio+20.
Was bedeutet das heute für Kolumbien? Ist das Land stolz auf seine Erfindung?
Paula Caballero: Oh ja, sehr stolz. Erst kürzlich traf ich den Präsidenten in einem Meeting und er sagte: „Ich bin so stolz auf die SDGs und habe meine gesamte Regierung daran ausgerichtet. Genau wie mein Vorgänger. Für Kolumbien führt das zu großer Zufriedenheit.“
Springen wir jetzt mal ins Jahr 2019. Dieses Jahr fand das erste Treffen der Staatschefs zur Diskussion über die SDGs statt, seit sie 2015 angenommen wurden. Im Global Sustainable Development Report der VN steht, dass eine nachhaltige Zukunft immer noch möglich ist. Dort wird aber auch beobachtet, dass „der Fortschritt der vergangenen zwei Jahrzehnte Gefahr läuft, wieder zurückgedreht zu werden, weil es eine immer größer werdende soziale Ungleichheit und möglicherweise irreversible Schäden an unserer Umwelt gibt, die unsere Lebensgrundlage bildet“. Wo stehen wir also?
Patti Londoño: Die SDGs sind eine ganz neue Struktur für Regierungen, ein Rahmen, mit dem sie ihre gesamte nationale Planung umstellen müssen. Damit haben die Regierungen das perfekte Werkzeug bekommen, um sich auf das Vorantreiben einer integrierten Entwicklungsagenda zu konzentrieren. Und sie können die Wirkung messen. Das wird natürlich eine Weile dauern, weil sich die Regierungen daran anpassen müssen. Aber das Gute daran ist, dass die SDGs den Kern vieler Entwicklungsprogramme bilden. Auf der ganzen Welt. Sind die SDGs gescheitert, weil es mehr Ungleichheit auf der Welt gibt? Sind sie gescheitert, weil nicht alle Kinder auf der Welt eine Ausbildung erhalten? Darum geht es nicht, denn ein echter Wandel braucht Zeit. Die SDGs sorgen für strukturierte Regierungspläne, sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene, und das ist viel wichtiger. Wenn Sie sich die nationalen Berichte ansehen, die von den Ländern freiwillig eingereicht werden, sehen Sie die Bemühungen dieser Länder.
Aber die VN hat doch ganz klar gesagt: Wir wollen Armut und Hunger bis 2030 ausmerzen. Wenn wir uns nun die aktuelle Weltsituation ansehen, wo der Multilateralismus in der Krise steckt und sich die Einkommenskluft zunehmend vergrößert, scheint dieses Ziel unerreichbar zu sein.
Paula Caballero: Während wir die SDGs verhandelt haben, gab es immer wieder düstere Augenblicke. Wir haben bis zuletzt befürchtet, die Ziele noch zu verlieren. Ich erinnere mich, dass ich völlig verzweifelt war. Sie dürfen nicht glauben, dass die SDGs unvermeidlich waren. Es gab viele Momente, in denen wir sie fast verloren hätten. Heute sähe unsere Welt ohne die SDGs viel düsterer aus. Ja, es wird sehr schwierig werden, sie umzusetzen. Man sieht überall, was man für eine tiefgreifende, dauerhafte und nachhaltige Entwicklung braucht. Aber ob Sie nun Chef einer Transportfirma sind, Bürgermeister in einer Kleinstadt oder Leiter eines großen Industrieunternehmens: Sie müssen die Agenda schon bewusst ignorieren, weil sie genau vor Ihnen liegt und jeden ständig daran erinnert, was wir angehen müssen. Ihre Umsetzung wird mindestens genauso schwierig werden wie ihre Anerkennung. Wir dürfen die SDGs nicht als selbstverständlich betrachten.
Wie ist das mit dem zunehmenden Populismus?
Paula Caballero: Eben weil so viele Indikatoren in die falsche Richtung weisen, weil wir die Grenzen unseres Planeten sprengen, weil Ungleichheit und Populismus zunehmen, sind die SDGs wichtiger denn je. Sie sind eine Referenz für uns, an der wir nicht nur direkte, sondern auch indirekte Wirkungen messen können. Die SDGs sind ein Planungswerkzeug und eine Einstellung. Dieser Paradigmenwechsel hat erst vor vier Jahren begonnen. Er passiert nicht über Nacht. Die Agenda ist eigentlich für 2050, weil die Entscheidungen, die wir heute in Bezug auf Infrastruktur, Investitionen, Fahrzeugflotten und Transport, Energie- und Nahrungsmittelsysteme treffen, für die nächsten 30 Jahre gelten. Wir legen heute fest, wie die Entwicklung in den nächsten 30 Jahren aussehen wird. In diesem Moment. Wie ich immer sage: „2050 ist bereits jetzt.“
Patti Londoño: Wichtig ist auch, dass sich die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft, die Privatwirtschaft und internationale Organisationen bei der Umsetzung der SDGs annähern. Beispielsweise implementieren Großunternehmen die SDGs. Hat es das schon mal gegeben? Wir haben das Narrativ dessen verändert, wie wir unsere Gesellschaft organisieren sollten.
Indien möchte im Kampf gegen die Armut viele Kohlekraftwerke bauen. Wenn wir nun sagen, baut stattdessen mit Ausrichtung auf Solarenergie, um das Klima zu schützen, dauert es möglicherweise länger. Wie gehen Sie mit solchen Abstrichen um?
Paula Caballero: Das wirklich Schlimme ist, dass Indien sehr verwundbar ist. Schauen Sie sich nur die Aussichten für die indische Landwirtschaft an, die von schmelzenden Gletschern, unberechenbarem Monsun und Landverödung bedroht ist. Bereits jetzt ist Indien ein Land mit einer der weltweit höchsten Selbstmordraten bei Bauern. Der Klimawandel wirkt sich also bereits auf Indien aus.
Es gibt viele Abstriche. Aber mit dem Klimawandel werden diese Abstriche unumkehrbar. Das müssen wir begreifen. Der Klimawandel wird es nicht nur erschweren, zukünftige Entwicklungsziele zu erreichen, sondern auch viele der erreichten Entwicklungen zerstören. Das ist letztendlich der wirkliche Abstrich. Außerdem: Die Anzahl der Kohlekraftwerke, die Indien bauen wollte, ist in der Tat gesunken. Zudem hat Indien nachhaltigere Möglichkeiten, um den Zugang zu Energie zu sichern, die vor allem in abgelegenen Regionen fernab des Stromnetzes deutlich kostengünstiger sind. Das weiß Indien auch. Das Land hat sich als führend bei der Solarenergie positioniert und sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Deshalb kann Indien hoffentlich ein Beispiel dafür werden, wie man sich an eine neue Realität anpasst.
Die USA wollen wohl nicht mehr mitspielen. Wer soll denn nun die Umsetzung der SDGs anführen?
Patti Londoño: Wir alle. Bürgerinnen und Bürger, junge Leute und natürlich die politische Führung. Die SDGs kommen nicht nur von oben. Sie wurden in großem Einvernehmen festgelegt. Wir müssen akzeptieren, dass wir alle die SDGs umsetzen müssen, sonst wird gar nichts geschehen. Ich weiß auch, dass das schwierig ist. Es ist eine verantwortungsvolle Herangehensweise. Wir alle müssen alle Verantwortung übernehmen: für uns selbst, unsere Gemeinschaft und unseren Planeten. Die Muster beim Konsum und bei der Produktion zu verändern, bedeutet einen großen Wandel in unseren Verhaltensweisen. Aber das Gute daran ist, dass die SDGs ein Werkzeug sind, an dem sich die Menschen orientieren können.
Der nächste Rio-Gipfel findet in Brasilien statt, dessen Präsident Jair Bolsonaro den Klimawandel leugnet …
Paula Caballero: … vielleicht überlegt man sich ja noch, den nächsten Rio-Gipfel an einem anderen Ort zu veranstalten. Aber die internationale Führung hängt nicht von den USA ab: Diese haben beispielsweise das Kyoto-Protokoll oder das Übereinkommen über die biologische Vielfalt nie ratifiziert. Und nach der Wahl von Donald Trump haben sich die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft, die Städte und die regionalen Regierungen erhoben und sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben. Das ist dieses Bottom-up-Konzept, von dem Patti spricht.
Sehen Sie eine ähnliche Entwicklung in Brasilien?
Paula Caballero: Es gibt in Brasilien viele und einflussreiche Aktivisten. Aber im Augenblick ist ihre Situation schwierig. Außerdem gibt es viele Regierungen auf der Welt, die die Nachhaltigkeitsagenda nicht annehmen und die Krise unseres Planeten nicht bekämpfen. Deshalb müssen sich alle anderen einsetzen. Wir müssen dabei helfen, die Einstellungen zu verändern, und regionale Regierungen bei der Umsetzung der SDGs unterstützen. In vielen Bereichen liegt die Privatwirtschaft tatsächlich vorn und zieht die Regierungen mit. Wir sind in einer schönen neuen Welt der diffusen Führung. Wir müssen uns von der Idee einer Führung von oben freimachen. Dieser Paradigmenwechsel verlangt, dass sich alle einbringen.
Die SDGs könnten also eine Geisteshaltung sein, aus der eine globale Gesellschaft entsteht?
Paula Caballero: Ja, aber wir müssen verstehen, dass wir die SDGs nicht mit einem Ansatz des „business as usual“ umsetzen können.
Patti Londoño: Wir dürfen es nicht den Regierungen überlassen, sondern wir müssen alle daran arbeiten.
Paula Caballero ist heute als Managing Director des Programms Lands for Life bei der NGO Rare tätig.
Patti Londoño arbeitet heute als unabhängige Beraterin für VN-Angelegenheiten.