Berlin, 29.11.2016 – Qualität statt Masse, Natur statt Chemie, Zeit statt Zeug: Wer zu Weihnachten ökologisch und sozial sinnvoll schenkt, beschenkt nicht nur seine Mitmenschen, sondern auch die Umwelt. Wie das geht, zeigt der Einkaufsratgeber „Der Nachhaltige Warenkorb“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung (www.nachhaltiger-warenkorb.de).
Qualität statt Masse
Wer gute Qualität von verantwortungsvollen Herstellern vielen billigen Produkten bevorzugt, verbessert die ökologische und soziale Bilanz seines Geschenks. Zwei wichtige Kriterien für nachhaltige Spielzeuge: Belastbarkeit und Langlebigkeit. Hinweise auf einen positiven Spielwert sowie gute Funktion und Verarbeitung liefert das Siegel „spiel gut“.
Naturmaterial statt Chemie
Materialien, Farben, Lacke und Kleber, die zur Herstellung von Spielzeug oder Textilien verwendet werden, sollten schadstofffrei sein. Ein weiteres Plus ist, wenn das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Das erkennt man z. B. am FSC- oder am PEFC-Siegel. Bei Plastikspielzeug auf die Hinweise „phthalatfrei“ oder „PVC-frei“ achten und beim Einkauf der eigenen Nase trauen: Spielzeug und Textilien, die unangenehm riechen, sollten im Regal bleiben.
Fairtrade statt Ausbeutung
Der überwiegende Teil des in Deutschland verkauften Spielzeugs wird in Entwicklungs- und Schwellenländern produziert. Die Nachfrage bestimmt über prekäre Arbeitsbedingungen in Spielzeug- und Textilfabriken und produktionsbedingte Umweltschäden. Bei der Suche nach sozial verträglich hergestelltem Spielzeug hilft die Kampagne „fair spielt“. Sie gibt eine Liste von Spielzeugherstellern heraus, die sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Fair hergestellte Bälle und Textilien erkennen Verbraucher am Fairtrade-Siegel.
Elektroschrott vorbeugen
Beliebte Geschenke sind Smartphones, Notebooks und Unterhaltungselektronik. Doch viele dieser Geräte enden früher oder später als Schrott. Die Probleme entlang der gesamten Produktionskette sind Rohstoffe aus Konfliktregionen, unzumutbare Arbeitsbedingungen bei der Produktion sowie hochgiftiger Schrott, der Mensch und Umwelt schadet. Daher lieber zu gebrauchten statt neuen Produkten greifen und auch hier auf Qualität und Langlebigkeit achten.
Bekleidung: Auf Bio-Baumwolle achten
Der Chemieeinsatz auf Baumwollfeldern ist etwa achtmal so hoch wie beim Anbau von Nahrungsmitteln. Beim Einkauf deshalb auf Bio-Rohstoffe wie Bio-Baumwolle, Bio-Hanf oder Bio-Leinen achten. Bio-Baumwolle wird ohne Einsatz von Dünger und Pestiziden angebaut. Bio-Baumwolle erkennt man an dem blauen Siegel „NATURTEXTIL IVN zertifiziert BEST“ und dem GOTS-Siegel. Beide garantieren auch eine sozial verträgliche Herstellung.
Zeit statt Zeug
Viel Spielzeug und Unterhaltungselektronik liegen ungenutzt zu Hause, auch ein Drittel unserer Kleidung bleibt ungetragen im Schrank. Eine Alternative zu Konsumstress und Verlegenheitsgeschenken: Zeit statt Zeug schenken. Ein Besuch im Puppentheater statt Puppen, Ausflüge statt Blue-Rays – wer gemeinsame Zeit verschenkt, spart Ressourcen und gewinnt kostbare Erlebnisse.
Spenden statt konsumieren
Wer kurzfristig noch eine sinnvolle Geschenkidee sucht, kann statt eines Verlegenheitsgeschenks eine Geschenkspende in Betracht ziehen. So kann man den Liebsten zeigen, dass man an sie denkt, und gleichzeitig Menschen in Not helfen. Viele Organisationen weltweit, aber auch lokal aktive Hilfsorganisationen bieten solche Geschenkspenden an.