Berlin, 08.08.2016 – Die Ressourcen für 2016 sind verbraucht. Den Konsum ab heute kann die Erde in diesem Jahr nicht mehr regenerieren (Global Footprint Network). Mit nur fünf Tipps können Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Rohstoffverbrauch senken und ihre Klimabilanz entscheidend verbessern, so der „Nachhaltige Warenkorb“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung (www.nachhaltiger-warenkorb.de). Besonders effektiv sind Änderungen in den Bereichen Mobilität und Ernährung – und: weniger Konsum.
1. Stromanbieter wechseln
Allein durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter kann eine dreiköpfige Familie jährlich bis zu zwei Tonnen CO2 einsparen – etwa so viel wie ein Jahr Autofahren im Schnitt verursacht. Empfehlenswerte Ökostromanbieter erkennen Verbraucher an den Siegeln „Grüner Strom Label“ oder „ok Power“. Ihr Strom-Mix setzt sich ausschließlich aus erneuerbaren Energien zusammen, eine Beimischung von Strom aus Atomkraft oder Kohle ist ausgeschlossen.
2. Klug mobil sein
Der Autoverkehr verursacht in Deutschland 20 Prozent aller CO2-Emmissionen. Wer auf ein eigenes Auto verzichtet und auf ÖPNV, Bahn und Rad umsteigt, spart neben CO2 häufig auch Geld ein. Wirtschaftlich lohnt sich ein eigenes Auto erst ab 10.000 Kilometern im Jahr. Darunter ist Carsharing günstiger, bei gelegentlichen Fahrten auch ein Mietwagen oder das Taxi. Jede Bahnfahrt erspart der Umwelt im Vergleich zur Fahrt mit dem Auto mehr als zwei Drittel des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes.
3. Seltener fliegen
Wer konsequent auf Flugzeug oder Auto verzichtet, kann seinen CO2-Fußabdruck um mehr als 20 Prozent senken. Für Flugreisen gilt die Faustregel: Mindestens zwei Wochen am Urlaubsort bleiben und die durch den Flug verursachten Klimagase ausgleichen – am besten durch eine Spende an zertifizierte Klimaschutzprojekte. Wer den CO2-Ausstoß seiner Flugreise kompensieren möchte, erkennt wirkungsvolle Projekte an dem Siegel „The Gold Standard“.
4. Weniger Fleisch essen
Rund 1,5 Tonnen des Treibhausgases verursacht jeder Deutsche pro Jahr durch die Ernährung. Der schnellste Weg zur klimafreundlicheren Ernährung: zurück zum Sonntagbraten. Aktuell ist der durchschnittliche Fleischkonsum der Deutschen rund sechsmal höher als wissenschaftlich empfohlen. Gesund wären 300 bis 600 g pro Woche. Deshalb weniger Fleisch und dafür in hoher Qualität – also aus artgerechter Tierhaltung und aus ökologischer und regionaler Landwirtschaft – kaufen.
5. Kauf! Mich! Nicht!
Wer nachhaltiger konsumieren möchte, sollte nicht nur nach den richtigen Produkten und Siegeln schauen, sondern sich häufiger fragen: „Brauche ich das wirklich?“. Grundsätzlich gilt: Je länger Jeans und Smartphone genutzt werden, desto besser fällt die Umweltbilanz aus. Allein bei der Herstellung einer Jeans werden beispielsweise 11 000 Liter Wasser verbraucht, ein Großteil davon in wasserarmen Regionen. Daher Nein zum neuen Produkt sagen, Kaputtes reparieren statt wegwerfen und wenn ein Kauf angezeigt ist, Qualität statt Masse kaufen.