Berlin, 19.11.2015 – Deutschland liegt europaweit auf Platz vier der größten Müllproduzenten. 617 Kilogramm Haushalts- und Verpackungsabfälle erzeugt jeder Bundesbürger rechnerisch pro Jahr, 136 Kilogramm mehr als im EU-Durchschnitt. Das teilt das Verbraucherportal „Der Nachhaltige Warenkorb“ (www.nachhaltiger-warenkorb.de) des Rates für Nachhaltige Entwicklung mit. Anlass ist die „Europäische Woche der Abfallvermeidung“. Wer umweltbewusst handelt, sollte Lebensmittelabfälle, Plastikmüll und Elektroschrott vermeiden.
Tipp 1: Lebensmittel planvoll einkaufen
Jede und jeder Deutsche wirft jährlich so viele Lebensmittel weg, wie in zwei vollgepackte Einkaufswagen passen, vor allem Obst, Gemüse und Milchprodukte. Wird nur das eingekauft, was tatsächlich gebraucht wird, lassen sich Lebensmittelabfälle deutlich verringern. Es hilft, verwertbare Reste für die Zubereitung neuer Speisen direkt mit einzuplanen und beim Einkauf eine Einkaufsliste mitzunehmen. Wer regelmäßig zu viele Lebensmittel entsorgt, sollte gezielt zu kleineren Packungen und Mengen greifen – auch wenn sie auf den ersten Blick teurer sind. Durchschnittlich werfen Verbraucher Lebensmittel im Wert von 235 Euro pro Kopf und Jahr weg.
Tipp 2: Auf Mehrweg statt Einweg setzen
Rund 70 Liter Mineralwasser trinkt jeder Deutsche pro Jahr aus PET-Einwegflaschen. Wer stattdessen Leitungswasser trinkt, spart neben Verpackungen auch lästiges Kistenschleppen und Transportwege. In Deutschland hat Leitungswasser die Qualität von Trinkwasser. Bei Säften und Mineralwassern ansonsten zur Mehrwegflasche aus Glas greifen. Sie ist die umweltfreundlichste Verpackung auf dem Markt und kann bis zu 50-mal wiederverwendet werden.
Tipp 3: Weniger Plastik- und Pappbecher nutzen
Wer zusätzlich Jutebeutel oder Einkaufskorb statt Plastiktüten und einen Thermobecher für den Coffee to go verwendet, verbessert seine Umweltbilanz nachhaltig. Jährlich werden in Deutschland pro Kopf 76 Einwegtüten verwendet. Die durchschnittliche Nutzungsdauer einer Plastiktüte beträgt 25 Minuten. Noch kürzer ist sie beim Coffee to go-Becher: Er landet schon nach 15 Minuten in der Tonne. Stündlich werden in Deutschland 320 000 Einwegbecher verbraucht.
Tipp 4: Dinge gemeinsam nutzen
Wo viel konsumiert wird, wird auch viel Müll produziert. Teilen, Nutzen und Tauschen statt Besitzen, das ist für Buggy, Bohrmaschine und Auto gleichermaßen eine Alternative. Autobesitzer nutzen ihren Wagen z. B. im Durchschnitt eine Stunde, die restlichen 23 Stunden steht es. Ein Auto gemeinsam zu nutzen, lohnt sich auch für den Geldbeutel: Für alle, die weniger als 10 000 Kilometer im Jahr fahren, ist Carsharing die günstigere Alternative. Für alle Anschaffungen – ob gemeinsam genutzt oder nicht – gilt: Auf qualitativ hochwertige, langlebige und reparaturfähige Produkte setzen.